home Gesundheit Barmer Arztreport 2018: Immer mehr Studenten leiden unter Depressionen

Barmer Arztreport 2018: Immer mehr Studenten leiden unter Depressionen

Psychische Erkrankungen sind bei jungen Erwachsenen auf dem Vormarsch. Diesen alarmierenden Befund liefert eine Studie der Barmer, der zufolge der Anteil der Betroffenen im Alter von 18 bis 25 Jahren zwischen 2005 und 2016 um 38 Prozent gestiegen ist. Besonders groß fällt der Zuwachs bei Studenten aus.

Leistungsdruck und Zukunftsängste als Ursache

Mittlerweile leidet fast jeder Vierte junge Erwachsene unter psychischen Problemen wie Depressionen, Angststörungen und Panikattacken. Die absoluten Zahlen sind seit 2005 von 1,4 Millionen auf 1,9 Millionen Erkrankte gestiegen. Besonders stark hat sich diese Entwicklung bei angehenden Akademikern niedergeschlagen. Galten diese früher als weniger häufig von psychischen Problemen betroffenen als ihre Altersgenossen, kämpfte 2016 jeder sechste Student mit entsprechenden Schwierigkeiten.

© barmer.de / BARMER

Auffällig war dabei, dass die Verbreitung von Depressionen im Laufe des Studiums zunahm. Lag das Risiko, an einer Depression zu erkranken, bei 18-Jährigen Studenten nur halb so hoch wie bei ihren Altersgenossen, ist die Erkrankung bei 28-Jährigen Akademikern weiter verbreitet als im Altersschnitt. Als Ursache werden Zeit- und Leistungsdruck sowie finanzielle Sorgen und Zukunftsängste angesehen, die im Laufe des Studiums eine immer größere Rolle spielen.

Moderne Beratungsmöglichkeiten sollen Betroffenen helfen

Diese Entwicklung könnte sich laut Barmer-Chef Christoph Straub weiter verstärken, weil die zugrunde liegenden Probleme zunehmen. Deshalb fordert die Versicherung unkompliziertere Hilfe für Betroffene. Viele würden sich noch immer nicht trauen, Beratungsstellen zu besuchen oder seien sich dieser Möglichkeit nicht bewusst. Straub will deshalb auf Online-Angebote setzen, um Erkrankungen vorzubeugen oder Betroffene frühzeitig zu erreichen. Wenn die Angebote anonym genutzt werden können und den Gewohnheiten der Generation Smartphone entgegenkämen, sehe man hier ein großes Potenzial, so Straub.

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