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Fußball-Bundesligist FC Augsburg trennt sich von Trainer Martin Schmidt

Fußball-Bundesligist FC Augsburg hat sich überraschend von seinem Trainer Martin Schmidt getrennt. Wie der Verein am Montag mitteilte, wurde der Schweizer nach dem 0:2 beim FC Bayern München und dem damit verbundenen Abrutschen auf Tabellenplatz 14 freigestellt. Auch sein Co-Trainer Stefan Sartori muss gehen. Es ist der siebte Trainer-Wechsel in der laufenden Bundesliga-Saison.

Schmidt nur ein knappes Jahr Trainer in Augsburg

INFO-BOX:
Stationen von
Martin Schmidt
Als Spieler:
1976-1998: FC Naters
1998-2001: FC Raron

Als Tainer:
2001-2003: FC Raron (Co)
2003-2008: FC Raron
2008-2010: FC Thun II
2010-2015: FSV Mainz 05 II
2015-2017: FSV Mainz 05
2017-2018: VfL Wolfsburg
2019-2020: FC Augsburg
„Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber aufgrund der Bilanz von lediglich vier Punkten aus neun Begegnungen sind wir zu der Überzeugung gekommen, auf der Trainerposition eine Veränderung vorzunehmen“, erklärte FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter. Und weiter: „Es wird immer wieder schwierige Phasen geben, die es zu überstehen gilt. In der aktuellen Situation sehen wir unser Ziel Klassenerhalt jedoch als gefährdet an, sodass wir zu diesem Entschluss gekommen sind“. Einen Nachfolger gibt es noch nicht. Die Niederlage der Augsburger am vergangenen Wochenende war die siebte Pleite in neun Spielen. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt neun Spieltage vor Saisonende nur noch fünf Punkte. Der 52 Jahre alte Schweizer hatte vor knapp einem Jahr Manuel Baum als Trainer bei den Fuggerstädtern abgelöst und den Abstieg verhindert. Baum trainiert heute die U20 des Deutschen Fussball-Bundes (DFB).

„Ich akzeptiere die Entscheidung der Vereinsführung und bedanke mich für das Vertrauen und die Chance, die ich hier bekommen habe. Ich hoffe, dass ich ein paar Spuren hinterlassen konnte, auch wenn die Punkte auf dem Platz letztlich fehlten“, zeigte Schmidt für den Schritt des Klubs Verständnis. „Der Verein steht immer über jedem Einzelnen“. Daher wünsche er dem FCA und dem Team alles Gute und hoffe, dass mit einem neuen Impuls die Wende und damit der Klassenerhalt gelinge. Schon vor dem Bayern-Spiel hatte Schmidt vor Medienvertretern gesagt, dass man sich als Verantwortlicher bei Misserfolgen unliebsamen Fragen stellen müsse. „Wir brauchen uns nicht anzulügen. Wenn du sieben Spiele hast und fünf verlierst und den Trend nicht stoppen und positive Resultate bringen kannst, ist es legitim, dass der, der in der Verantwortung steht, Fragen beantworten muss“.

Viertschlechteste Defensivbilanz in der Liga

Vor seinem Engagement in Augsburg hatte Martin Schmidt in der Bundesliga bereits den VfL Wolfsburg und Mainz 05 betreut. Schon im Herbst hatte der Trainer eine brenzlige Situation zu überstehen. Eine Serie von sechs ungeschlagenen Auftritten in Folge und Tabellenplatz Zehn in der Winterpause ließen damals die Diskussionen für kurze Zeit wieder verstummen. Zum Rückrundenbeginn ging es jedoch schnell wieder nach unten. Bei allen Emotionen und der großen Leidenschaft, die der Schweizer seinem Team vorzuleben versuchte – die Vereinsverantwortlichen waren mit der Spielweise und der Entwicklung der Mannschaft schon länger nicht mehr zufrieden. Vor allem die Defensivbilanz ist mit 52 Gegentoren erschreckend schwach. Mehr Tore haben aktuell nur Mainz (53), Paderborn (54) und Werder Bremen (55) kassiert.