Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat einzelne Punkte der mobilen Daten-Flatrate „StreamOn“ der Deutschen Telekom untersagt, da diese nach Meinung der Aufsichtsbehörde gegen die Netzneutralität sowie gegen Vorschriften zum Roaming verstoßen. Bei der Tarifoption „StreamOn“ werden bestimmte Dienste wie Spotify, Amazon, Youtube oder Netflix nicht auf das monatliche Datenvolumen eines Tarifs angerechnet. Das Grundprinzip des „Zero-Ratings“ stellte die Bundesnetzagentur in ihrer seit April andauernden Prüfung allerdings nicht infrage.
1. StreamOn-Datenvolumen wird im Ausland angerechnet
2. BNetzA prüft auch kommendes Vodafone-Angebot
StreamOn-Datenvolumen wird im Ausland angerechnet
Verbraucherzentrale Bundesverband Stellungnahme zu StreamOn |
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Bereits im Mai dieses Jahres hatte der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) eine ausführliche Stellungnahme zu den Kritikpunkten an StreamOn hinsichtlich der Netzneutralität abgegeben. Das PDF-Dokument können Sie mit einem Klick auf „mehr dazu“ abrufen. |
Zudem sei es nicht möglich, die „StreamOn“-Option im Ausland nach dem „Roam-like-at-Home“-Prinzip zu nutzen, da im Ausland das durch StreamOn genutzte Datenvolumen auf den jeweiligen Magenta-Tarif angerechnet werde, im Inland die Dienste aber unbegrenzt nutzbar seien. Die Telekom hat nun zwei Wochen Zeit, Stellung zu den Vorwürfen der Aufsichtsbehörde zu nehmen oder die angesprochenen Kritikpunkte zu beseitigen. Nach §126 Telekommunikationsgesetz (TKG) ist die Behörde andernfalls berechtigt, hohe Bußgelder zu verhängen oder einzelne Dienste komplett zu untersagen.
BNetzA prüft auch kommendes Vodafone-Angebot
Bereits beim Start von StreamOn hatten Verbraucherschützer, Netzaktivisten und Bürgerrechtler die Verletzung der Netzneutralität beklagt. Die Option ermöglicht es Kunden in höherwertigen Telekom-Tarifen, bestimmte Dienste wie Audio- oder Videostreaming ohne Anrechnung auf das jeweilige Datenvolumen zu nutzen. Die beteiligten Dienste müssen dazu einen Kooperationsvertrag mit der Telekom unterzeichnen.
Wie die Bundesnetzagentur auf Anfrage mehrerer Portale mitteile, untersucht sie derzeit auch ein Angebot des Telekom-Konkurrenten Vodafone, der angekündigt hatte, ab 26. Oktober ein StreamOn-ähnliches Angebot in sein Portfolio aufzunehmen. Hierbei können dann Kunden in den Tarifen Red und Young bis zu vier verschiedene Pässe für Video, Musik, Chats und die Nutzung sozialer Medien zu ihrem Tarif hinzubuchen und so Dienste wie WhatsApp, Instagram, Pinterest, Deezer, Amazon Music oder den Facebook Messenger nutzen, ohne dass das dadurch verursachte Datenvolumen auf das Tarifvolumen angerechnet wird.