Unter den Küchenmaschinen gilt der Thermomix vom deutschen Hersteller Vorwerk als echter Alleskönner. Das Gerät zerkleinert, wiegt, mixt und erhitzt und soll seinen Besitzern so das Leben erleichtern. In Australien gibt es nun aber Ärger mit der obersten Verbraucherschutzbehörde. Diese hat den Küchenhelfer nach einigen schweren Unfällen ins Visier genommen.
1. Verbraucherschützer sprechen von „Thermoburn“
2. Mehrere Vorwürfe gegen Hersteller Vorwerk
Verbraucherschützer sprechen von „Thermoburn“
Thermomix |
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Mit dem Heizmixer VM 2000, der als „Ur-Thermomix“ gilt, begann 1971 die Geschichte der Thermomix-Küchengeräte. Das erste Modell unter der Bezeichnung Thermomix war 1980 der TM3000, der auch schon eine Kochfunktion mitbrachte. |
Dass der Thermomix Tücken haben kann, ist schon seit 2014 bekannt. Damals startete Vorwerk eine Rückrufaktion für das Modell TM31 und nahm gleichzeitig kostenlose Reparaturen vor. Beseitigt wurden die Probleme damit nicht völlig, wie der Fall von Danika Jones, einer Mutter aus Perth, zeigt, deren TM31 trotz des Austauschs des für die Probleme verantwortlichen Dichtungsrings explodierte. Weil das Gerät beim Erhitzen von Pasta-Soße ungewöhnliche Geräusche machte, wollte Jones es abschalten und wurde im gleichen Moment mit heißer Flüssigkeit bespritzt, was zu Verbrennungen zweiten Grades an Brust, Armen und Bauch führte.
Mehrere Vorwürfe gegen Hersteller Vorwerk
Für die australische Verbraucherschutzbehörde sind diese Unfälle nun Grund, ein Verfahren gegen Vorwerk einzuleiten. Der australische Bundesgerichtshof soll prüfen, ob Thermomix-Käufer falsch über Sicherheitsrisiken informiert worden sind und ob 2014 versucht wurde, Kundenrechte über Sondervereinbarungen auszuhebeln. Außerdem wirft man Vorwerk vor, nicht entsprechend den Gesetzen mit den zuständigen Behörden zusammengearbeitet zu haben.

Nach australischem Recht sind Unternehmen verpflichtet, derartige Zwischenfälle binnen 48 Stunden nach Bekanntwerden zu melden. Das soll der Thermomix-Hersteller in mindestens 14 Fällen versäumt haben. Vorwerk selbst wollte sich zu den Vorwürfen vorerst nicht äußern, weil sie Gegenstand eines Rechtsstreits sind. Man versicherte aber, dass das Wohlergehen und die Zufriedenheit der Kunden und Partner höchste Priorität genießen.