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Baden-Württemberg: Landesbauernverband fordert stärkere Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts

Der baden-württembergische Bauernverband (LBV) setzt sich vehement für eine stärkere Bekämpfung des überaus giftigen Jakobskreuzkrauts ein. Als Grund gibt der Verband die gestiegene Anzahl von Unfällen an, die auf das giftige Kreuzkraut zurückgeht.

Gefährdung von Mensch und Tier

INFO-BOX
Das Jakobs-Greiskraut wird auch Jakobs-Kreuzkraut genannt und gehört zur Pflanzengattung der Greiskräuter (Senecio) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).Der Artname bezieht sich auf den Blühtermin um Jacobi (25. Juli) – eigentlich beginnt die Blühzeit jedoch schon Anfang Juni mit schütteren Blütenständen.
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Die Hauptgefahr der giftigen Pflanze geht in erster Linie auf ihr Erscheinungsbild zurück, da sie gelbblühend im Futter zu Vergiftungen bei Nutztieren wie Pferden oder Rindern führen kann. Insbesondere bei Weidetieren lässt sich das Futterverhalten der Tiere nur schwerlich kontrollieren, so dass die Bekämpfung des giftigen Jakobskreuzkrauts weiter vorangetrieben werden soll.

Gerhard Glaser vom Landesbauernverband äußerte sich in dieser Woche überaus besorgt darüber, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichend seien um eine Gefährdung von Mensch und Tier gänzlich auszuschließen. Die umherfliegenden Samen der Pflanze während ihrer Blütezeit würden dazu beitragen, dass die Pflanze ihren Weg sogar in das Futter der Stalltiere findet und dass diese an Vergiftungen verenden würden. Im Futterheu seien die Pflanzensamen kaum wahrnehmbar, während hingegen die Tiere das Jakobskreuzkraut im aufgeblühten Zustand aufgrund ihres stark unangenehmen Geruchs nicht fressen würden.

Sporen für Leberkrebs verantwortlich?

Auch Menschen haben sich in der Vergangenheit bereits mit Jakobskreuzkraut tödlich vergiftet, da die Pflanze in ihrem äußeren Erscheinungsbild dem Johanniskraut stark ähnelt. Johanniskraut gilt als Naturheilpflanze und wird daher von zahlreichen Menschen gepflückt. Verwechslungen können sehr schnell irreparable Leberschäden verursachen. Im Jahr 2011 starb ein Senior an den Folgen einer Vergiftung, da er einen Kräutertee zu sich genommen hatte, dessen Inhalte mit Sporen des Jakobskreuzkrauts kontaminiert gewesen waren. Auch in einigen Kamillenteesorten wurden bereits feinste Sporen des Krauts festgestellt, welche selbst in kleineren Mengen über einen längeren Zeitraum des Verzehrs für Leberkrebs verantwortlich gemacht werden. Der Grund hierfür liegt in den Pyrrolizidinalkaloiden, die in großer Anzahl in den Sporen des Jakobskreuzkrauts vorhanden sind und massive Schäden am Organismus des Menschen und der Tiere verursachen.

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Benjamin Pitzer

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