Categories: Technik

Branchen-Urgestein BlackBerry baut zukünftig keine eigenen Smartphones mehr

Der Smartphone-Pionier Blackberry (ehemals Research in Motion) will keine eigenen Telefone mehr bauen. Dies geht aus dem aktuellen Quartalsbericht hervor. Unternehmenschef John Chen hatte bereits mehrfach angekündigt, die Entwicklung eigener Hardware einstellen zu wollen, sollte das Geschäft nicht in die Gewinnzone zurückkehren. Jetzt scheint man die Reißleine ziehen zu wollen.

Neue Smartphones kommen von Partnern

Geräte unter dem Label Blackberry soll es in Zukunft trotzdem noch geben. Das kanadische Smartphone-Urgestein setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit anderen Herstellern, die Geräte entwickeln sollen, während man selbst die Software liefert. Bei aktuellen Modellen verfolgt man diesen Ansatz bereits. Während die Smartphones Blackberry Passport und Priv noch aus der eigenen Entwicklungsabteilung stammen, hat man sich für die Modelle DTEK50 und DTEK60 mit dem chinesischen Hersteller TCL zusammengetan, der auch unter der Marke Alcatel auftritt. Die Smartphones sind mit der Software der Kanadier ausgestattet und tragen deren Logo, die Hardware wurde aber von TCL bereitgestellt.

BlackBerry Passport und Priv © blackberry.com / BlackBerry

Ob es in naher Zukunft noch einmal Eigenentwicklungen geben wird, ist nicht völlig klar. Gerüchten zufolge arbeiten die Kanadier schon seit einiger Zeit an einem „Mercury“ genannten Modell, das unter einer angepassten Version von Googles Android-Plattform laufen und eine Hardware-Tastatur besitzen soll. Laut einem im Quartalsbericht zitierten Statement Chens handelt es sich bei der Einstellung der Arbeit an eigener Hardware um einen Plan, durch den man die Kosten reduzieren möchte, um gleichzeitig einen höheren Ertrag aus Investitionen zu erzielen. Ob dieser umgehend umgesetzt oder bereits laufende Entwicklungen noch abgeschlossen werden, wird nicht erwähnt.

BlackBerry DTEK50 (TCL) © blackberry.com / BlackBerry

Software und Dienstleistungen sollen Geld bringen

In Zukunft will sich Blackberry auf die Bereitstellung von Software und Dienstleistungen konzentrieren. Dies umfasst die Entwicklung von Apps und Sicherheitslösungen. Seit einiger Zeit gehört dazu eine eigene Android-Version, was zur Überlegung geführt hatte, auch das eigene Betriebssystem Blackberry OS aufzugeben. Davon ist derzeit allerdings nicht die Rede. Das System war über Jahre einer der Erfolgsgaranten der Kanadier und vor allem bei Business-Anwendern sehr beliebt. Mit dem Aufkommen von Android und iOS wurde man jedoch zunehmend verdrängt. Zuletzt musste Blackberry sich mit einem Marktanteil von 0,1 Prozent begnügen.

Share
Published by
Dennis Hain

Recent Posts

Rebranding: Aus eBay Kleinanzeigen wird kleinanzeigen.de

Am 16. Mai ist es so weit: Das bisherige „eBay Kleinanzeigen“ wird dann nur noch…

1 Jahr ago

ING Deutschland: Direktbank bietet 3 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld

Seit Jahren kämpfen Banken und Sparkassen in Deutschland mit den Auswirkungen des Niedrigzinses. Durch die…

1 Jahr ago

Verdi: Mitarbeiter der Deutschen Post stimmen für unbefristeten Streik

Die Mitarbeiter der Deutschen Post haben sich in einer Urabstimmung mit großer Mehrheit für einen…

1 Jahr ago

Studie enthüllt jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch im Bistum Mainz

Eine vom Bistum Mainz in Auftrag gegebene und am Freitag veröffentlichte Studie hat enthüllt, dass…

1 Jahr ago

Wegen US-Subventionen: Tesla ändert Batteriepläne für Grünheide

Der Elektroautobauer Tesla wird anders als ursprünglich geplant offenbar keine kompletten Batterien am Standort Grünheide…

1 Jahr ago

Versandkosten: Amazon erhöht Mindestbestellwert für Kunden ohne Prime-Abo

Der Versandriese Amazon hebt den Mindestbestellwert für Gratislieferungen nun doch an. Ab sofort zahlen Kunden,…

1 Jahr ago