Sport

Schuster-Nachfolge: Stefan Horngacher wird neuer Skisprung-Bundestrainer

Er galt seit der Rücktrittsankündigung von Werner Schuster als Top-Favorit auf die Nachfolge – heute bestätigte der Deutsche Skiverband (DSV) die Verpflichtung von Stefan Horngacher als neuen Skisprung-Bundestrainer der Herren. Horngacher wechselt vom polnischen Verband zum DSV, zuvor war der Österreicher bereits von 2011 bis 2016 Co-Trainer seines Landsmanns Schuster. Zur Vertragsdauer machte der Verband keine Angaben.

Schuster: „Er ist ein fantastischer Trainer“

„Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und die damit verbundene Rückkehr zum Deutschen Skiverband. Jetzt gilt es, zunächst ein schlagkräftiges Trainerteam zusammenzustellen, um dann im Team die inhaltlichen Schwerpunkte für die anstehende Vorbereitung zu setzen“, sagte der 49-Jährige Horngacher. Gemeinsam wolle man die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre weiterführen. Horngacher soll die DSV-Adler fit machen für die Heim-WM 2021 in Oberstdorf und die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Auch der ehemalige Bundestrainer bedachte den neuen Coach mit Vorschusslorbeeren: „Stefan ist natürlich der logische Kandidat. Er und ich haben acht Jahre zusammengearbeitet. Er ist ein fantastischer Trainer, das hat er in Polen und Deutschland bewiesen.“



Auch Karin Orgeldinger, DSV-Sportdirektorin Nordisch/Biathlon, zeigte sich erfreut über die Personalie: „Mit der Verpflichtung von Stefan Horngacher ist es uns gelungen, einen renommierten Fachmann und eine Trainerpersönlichkeit in den Deutschen Skiverband zurückzuholen. Wir sind überzeugt, dass Stefan Horngacher mit neuen Impulsen die Erfolgsgeschichte im deutschen Skisprung fortführen wird.“
INFO-BOX:
Skisprung-Bundestrainer
seit 1980
1980-1988: Ewald Roscher
1988-1993: Rudi Tusch
1993-2003: Reinhard Heß
2003-2004: W. Steiert
2004-2008: Peter Rohwein
2008-2019: W. Schuster
seit 2019: S. Horngacher
Horngacher tritt in große Fußstapfen. Der ungemein beliebte Schuster hatte zuletzt bei der WM in Seefeld nochmals große Erfolge feiern können, unter anderem gewann Markus Eisenbichler Gold im Einzel sowie mit dem Team. Trotzdem hatte Schuster nach elf Jahren als Bundestrainer seinen Vertrag nicht mehr verlängert. Sportlich gesehen hat Horngacher seinen ehemaligen Chef schon weit übertrumpft: Mit zwei Mal WM-Gold und weiteren fünf Medaillen bei Großereignissen war Horngacher als Aktiver weitaus erfolgreicher als sein Vorgänger (ein Weltcup-Podest). Nachdem er beim DSV auf absehbare Zeit keine Möglichkeit sah, zum Chef aufzusteigen, ergriff er 2016 die Chance und wurde Nationaltrainer Polens. Dort führte er Topspringer Kamil Stoch zurück zu alter Stärke und zum Sieg bei allen vier Springen der Vierschanzentournee 2017/18 („Grand Slam“) sowie zu Olympia-Gold im Einzel und mit der Mannschaft in Pyeongchang. Nachfolger von Horngacher als Nationaltrainer in Polen wird Michal Dolezal aus Tschechien.

Band in die Wahlheimat ist nie abgerissen

Bei allen Erfolgen in Polen war es trotzdem stets Horngachers Wunsch, zum deutschen Verband zurückzukehren: „Lust hat man immer, für den deutschen Verband zu arbeiten, das ist auch eine große Ehre.“ Die Verbindung in die Wahlheimat ist dabei niemals abgerissen: Schon seit vielen Jahren wohnt Horngacher mit seiner Familie in Titisee-Neustadt (Schwarzwald).

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Benjamin Pitzer

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