Sport

Ehemaliger DFB-Präsident Reinhard Grindel gibt auch Ämter bei UEFA und FIFA auf

Nach seinem Aus als DFB-Präsident in der vergangenen Woche, hat Reinhard Grindel heute auch den Rückzug von seinen internationalen Ämtern bei den Verbänden UEFA und FIFA bekannt gegeben. In einer persönlichen Erklärung teilte Grindel mit, er werden seine Posten als Vize-Präsident der Europäischen Fußball-Union und im Council des Weltverbands niederlegen. Dies habe er auch UEFA-Präsident Aleksander Ceferin in einem Brief geschrieben.

Auch Grindels Ansehen in UEFA und FIFA hat gelitten

INFO-BOX:
DFB-Präsidenten
1900-1904: F. Hueppe
1904-1905: F.-W. Nohe
1905-1925: Gottfried Hinze
1925-1945: F. Linnemann
1950-1962: Peco Bauwens
1962-1975: H. Gösmann
1975-1992: H. Neuberger
1992-2001: Egidius Braun
2001-2006: G. Mayer-Vorf.
2004-2012: Theo Zwanziger
2012-2015: W. Niersbach
2016-2019: R. Grindel
2019-2021: Fritz Keller
seit 2022: B. Neuendorf
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Nach seinem Rücktritt als DFB-Präsident am vergangenen Dienstag hatte Grindel gehofft, seine internationalen Ämter behalten zu können. Da er in diese als Person und nicht als Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes gewählt wurde, wäre dies rechtlich auch kein Problem gewesen. Doch die Stimmung hatte sich auch in diesen Gremien inzwischen gegen den ehemaligen DFB-Chef gerichtet. Und so kam Grindel mit seinem Rücktritt wohl nur einem Rauswurf zuvor. Bereits in der vergangenen Woche hatte die „Welt“ einen hochrangigen UEFA-Funktionär mit den Worten zitiert: „Er ist ein guter Typ, aber wir haben keine andere Option, als hart mit ihm zu sein.“ Grindel selbst schrieb in seiner heutigen Stellungnahme weiter, er übernehme „die Verantwortung auf nationaler und internationaler Ebene“. Außerdem gehe es ihm darum, „den guten Ruf der UEFA zu schützen“ und „den Weg der FIFA zu mehr Transparenz und Good Governance“ nicht zu belasten.

Enthüllungen über Zusatzeinkünfte sowie die Annahme einer 6.000 Euro teuren Uhr als Geschenk des früheren ukrainischen Verbandsbosses Grigori Surkis, hatten Grindel in der vergangenen Woche sein Amt als DFB-Präsident gekostet. Über die Annahme der Uhr sei er jedoch „in keinerlei Interessenskonflikt geraten“. Zudem gab es „keinerlei Unrechtsvereinbarung und keinerlei Beeinflussung. Es war eine unerklärliche Arglosigkeit von mir, dieses Geschenk nicht sofort den zuständigen Compliance-Beauftragten zu melden“, so Grindel in seinem heutigen Statement. Damit sind die internationalen Ämter, die der 57-Jährige im Auftrag des DFB bekleidete, vorerst vakant. Bei der UEFA besaß Grindel ein Mandat bis 2021, bei der FIFA sogar noch bis 2023. Über eine Neubesetzung beider Posten muss nun der UEFA-Kongress aller Mitglieder des Kontinentalverbandes entscheiden.

Grindel könnte zum ZDF zurückkehren

Grindel selbst könnte nun in seinen alten Job beim ZDF zurückkehren, wo er bereits zwischen 1992 und 2002 arbeitete, ehe er als Abgeordneter für die CDU in den Deutschen Bundestag ging. Auf Nachfrage der „BILD“ bestätigte der Sender in der vergangenen Woche, dass Grindel aufgrund seiner Mitgliedschaft im Bundestag ein im Abgeordnetengesetz geregeltes gesetzliches Rückkehrrecht besitzt. Seit 1992 war Grindel leitender Redakteur im ZDF-Studio Bonn, ehe er 1997 die Leitung des Landesstudios Berlin übernahm und schließlich ab 1999 dem ZDF-Studio Brüssel vorstand.

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Benjamin Pitzer

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