Die auf das kommende Jahr verlegten Olympischen Spiele in Tokio beginnen am 23. Juli 2021. Darauf einigten sich das Internationale Olympische Komitee (IOC), die Stadt Tokio und der japanische Staat, wie das IOC am Montag bekanntgab. Zuvor hatte IOC-Präsident Thomas Bach auch einen früheren Termin in den Frühlingsmonaten nicht ausgeschlossen, da im Juli und August in Japan üblicherweise große Hitze herrscht. Nach den ersten Beratungen mit Organisatoren, den beteiligten Sportverbänden, Geldgebern und TV-Sendern entschieden sich die Ausrichter für einen Termin in den Sommermonaten. Die Abschlussfeier soll am 8. August stattfinden.
1. IOC: Verschiebung erst nach Druck von Sportlern und Verbänden
2. Fußball-EM und Tour de France überschneiden sich
3. US-Sender NBC zahlt zwölf Milliarden Dollar bis 2032
IOC: Verschiebung erst nach Druck von Sportlern und Verbänden
Ursprünglich war geplant, die Sommerspiele in diesem Jahr vom 24. Juli bis 9. August auszurichten. Sie mussten jedoch wegen der anhaltenden Corona-Epidemie ins kommende Jahr verschoben werden. Zuvor war das IOC stark in die Kritik geraten, weil es eine Verschiebung zunächst abgelehnt hatte. Erst als Sportler und Verbände ankündigten, im Falle einer Austragung zum geplanten Termin auf einen Start zu verzichten, lenkte das IOC ein. Die Verlegung stellte Japan nun vor wirtschaftliche und logistische Herausforderungen, wie sie in der Olympia-Historie beispiellos sind.
Die zentralen Fragen rund um die Neuorganisation des größten Sportereignisses der Welt soll nun eine Krisengruppe erörtern. Im Zuge der Verschiebung müssen Hotels Tausende von Gästen umbuchen, die Immobilienfirma, die das olympische Dorf nach den Spielen in Wohnungen umwandelt und diese zum Großteil schon verkauft hat, muss Renovierungspläne zurückstellen und potenziell Tausende von Verträgen mit Käufern neu aushandeln. Auch gilt es, im kommenden Jahr wieder eine ausreichende Zahl an freiwilligen Helfern anzuwerben und zu koordinieren.
Fußball-EM und Tour de France überschneiden sich
Olympische Spiele bis 2028 |
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2021: Tokio 2022: Peking 2024: Paris 2026: Mailand / Cortina 2028: Los Angeles |
US-Sender NBC zahlt zwölf Milliarden Dollar bis 2032
Zustimmung dürfte der jetzt beschlossene Sommer-Termin auch beim US-Fernsehnetzwerk NBC erfahren, das für die TV-Übertragungsrechte der Olympischen Spiele von 2014 bis 2032 zwölf Milliarden US-Dollar an das IOC zahlt. Alle wichtigen US-Sportarten außer Baseball haben im Juli und August Sommerpause, sodass NBC in dieser Phase auf hohe Werbeeinnahmen durch die Olympia-Übertragungen baut. Auch historisch gesehen lagen die bevorzugten Austragungstermine von Olympischen Spielen stets in den Sommermonaten. Hauptsächlich aus klimatischen Grünen gab es aber auch Ausnahmen. So fanden die Spiele in Melbourne 1956 im November und Dezember statt, Tokio 1964 und Mexiko 1968 im Oktober. Seoul 1988 und Sydney 2000 fanden in den letzten beiden September-Wochen statt.