Der französische Ingenieurdienstleister Segula Technologies könnte einen Teil des Opel-Entwicklungszentrums in Rüsselsheim übernehmen. Wie der Autobauer und dessen französischer Eigentümer PSA Peugeot Citroën mitteilten, würden aktuell mit der Gewerkschaft IG Metall und dem Opel-Gesamtbetriebsrat Gespräche über eine eventuelle strategische Partnerschaft mit Segula geführt. Sollten die Pläne Realität werden, könnten bis zu 2.000 der aktuell rund 7.000 Arbeitsplätze im Opel-Entwicklungszentrum an das französische Familienunternehmen gehen. Einen Zeitplan für den Abschluss der Gespräche nannte das Unternehmen nicht.
1. Aufträge der ehemaligen Opel-Mutter GM laufen aus
2. PSA-Chef Tavares sieht Segula-Partnerschaft positiv
Aufträge der ehemaligen Opel-Mutter GM laufen aus
Wie Opel-CEO Michael Lohscheller am Mittwoch mitteilte, will der französische Dienstleister nicht nur einen „europäischen Engineering-Campus“ sowie ein Kompetenzzentrum gründen, der Standort Rüsselsheim solle darüber hinaus gleichzeitig als Europazentrale dienen. Da Segula auch in den Bereichen Bahn, Luft- und Schifffahrt sowie Energie tätig ist, könnten so auch „neue Bereiche außerhalb der Automobilindustrie abgedeckt werden, um unsere weltweiten Kunden zu bedienen“, teilte das Unternehmen mit. Wie Opel bestätigte, soll es im Falle einer Einigung nicht zu einem Gemeinschaftsunternehmen kommen, sondern Segula 100 Prozent der abzugebenden Teile halten. Die 2.000 betroffenen Opel-Arbeitnehmer würden somit neue Chefs bekommen.

© opel.com / Opel
Segula Technologies |
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Segula Technologies wurde 1985 gegründet und beschäftigt mehr als 11.000 Mitarbeiter an 140 Standorten in 28 Ländern. Fast die Hälfte der Beschäftigten arbeitet in Deutschland. Das Familien-Unternehmen hat seinen Sitz in Nanterre bei Paris. |
PSA-Chef Tavares sieht Segula-Partnerschaft positiv
Im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bewertete PSA-Chef Carlos Tavares eine mögliche strategische Partnerschaft der beiden Unternehmen als „richtig positiv“. Die bisherigen Opel-Ingenieure behielten auf diesem Weg nicht nur ihren Arbeitsplatz und ihren Wohnort, zudem schütze man Ressourcen, die man benötige, um ein starkes eigenes Entwicklungszentrum in Rüsselsheim zu betreiben. Dort wolle man nicht nur die zukünftigen Opel-Modelle entwickeln und gestalten, sondern auch globale Aufgaben für den PSA-Konzern ansiedeln.