Die Billigfluggesellschaft Ryanair hat sich mit der Gewerkschaft Forsa im Streit um Arbeitsbedingungen für irische Piloten geeinigt. „Nach einer 22-stündigen Verhandlungsphase, die am Mittwochmorgen begonnen hatte und am Donnerstagfrüh endete, ist eine Einigung zwischen Forsa und Ryanair im Piloten-Streit erzielt worden“, teilte die Gewerkschaft mit. Kurze Zeit später bestätigte auch Ryanair die Einigung. Die Aktie des Unternehmens schoss nach Bekanntwerden des Erfolgs um fünf Prozent nach oben.
1. Piloten zur Urabstimmung über Ergebnis aufgerufen
2. Ryanair lehnt Aufweichung seines Niedrigkostenkonzepts ab
Piloten zur Urabstimmung über Ergebnis aufgerufen
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Ryanair ist mit 129 Millionen Reisenden im Jahr 2017 nach der Lufthansa die zweitgrößte Fluggesellschaft Europas. Das 1984 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Dublin. Ryanair bedient mit seinen 430 Maschinen vom Typ Boeing 737 mehr als 1.600 Strecken zwischen 31 europäischen Staaten sowie u.a. Israel, Marokko und Jordanien. |
Auch in Deutschland und anderen EU-Ländern befindet sich Ryanair mit seinen Piloten in konfliktreichen Tarifverhandlungen. Mitte August kam es dabei zum größten Streik in der Geschichte des Unternehmens, von dem etwa 55.000 Passagiere betroffen waren. Ryanair verhandelt erst seit Ende vergangenen Jahres überhaupt mit Gewerkschaften für Bodenpersonal und Piloten, davor hatte sich das Unternehmen Tarifverhandlungen strikt verwehrt. In Deutschland liegt Ryanair unter anderem mit ver.di sowie der Vereinigung Cockpit im Clinch.
Ryanair lehnt Aufweichung seines Niedrigkostenkonzepts ab
Ob die irische Einigung eine Blaupause für Deutschland sein kann, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Die Vereinigung Cockpit will unter anderem höhere garantierte Gehälter für die von ihr vertretenen Kapitäne und Piloten durchsetzen, Ryanair blockt aber jedwede Vorschläge ab, die das vom Unternehmen vertretene Niedrigkostenkonzept in Frage stellen. Höhere Gehälter wollen auch ver.di und die Gewerkschaft Ufo (Unabhängige Flugbegleiter-Organisation) für das Kabinenpersonal erstreiten. Daneben kämpfen die Arbeitnehmervertretungen gegen Befristungen, Leiharbeit und kurzfristige Versetzungen bei den rund 1.000 in Deutschland stationierten Flugbegleitern Ryanairs.