home Auto, Wirtschaft 10.000 Fahrzeuge pro Jahr von BMW: Geht Lidl unter die Autoverkäufer?

10.000 Fahrzeuge pro Jahr von BMW: Geht Lidl unter die Autoverkäufer?

Der Lebensmittel-Discounter Lidl will unter die Autoverkäufer gehen. Dies berichtet das „manager magazin“ in seiner neuesten Ausgabe. Hintergrund ist ein exklusiver Deal mit dem Autohersteller BMW, von dem die Schwarz-Gruppe, zu der neben Lidl auch Kaufland gehört, seit 1. März dieses Jahres seine Dienstwagen bezieht. Etwa 10.000 Fahrzeuge pro Jahr will das Unternehmen so an den Kunden bringen.

BMW gewährt Lidl bis zu 50 Prozent Rabatt

INFO-BOX:
Schwarz-Gruppe
Die Schwarz-Gruppe mit den Unternehmen Lidl und Kaufland ist der größte Handelskonzern Europas. 2010 hatte sie mehr als 11.000 Filialen in 20 Ländern. 2021 betrug der Umsatz 133,6 Mrd. Euro, die Anzahl der Beschäftigen lag bei 550.000.
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Bei den BMW-Modellen und Minis handelt es sich dem Magazin-Bericht zufolge hauptsächlich um Diesel-Modelle, die nach einem sechsmonatigen Einsatz als Geschäftswagen innerhalb der Schwarz-Gruppe auf den freien Markt kommen sollen. BMW hatte mit dem Exklusiv-Deal den langjährigen Konkurrenten Lidl-Partner Audi ausgestochen. Laut dem Bericht gewährt BMW dem Konzern zwischen 48 und 50 Prozent Rabatt auf den Listenpreis, bei Audi waren es bisher 42 Prozent. Offenbar war man bei Audi nicht bereit, einen ähnlich hohen Rabatt zu gewähren.

Die bisher nur rund 4.000 von Audi georderten Fahrzeuge wurden von der in Neckarsulm ansässigen Schwarz-Gruppe 18 Monate lang von Mitarbeitern genutzt, ehe sie wieder abgegeben wurden. Hierzu gab es spezielle Auktionen, bei denen Audi-Händler die Gebrauchtfahrzeuge erwerben konnten. Nun soll bereits nach sechs Monaten auch ein Verkauf an Privatkunden möglich sein.

Zweistelliger Millionengewinn durch Dienstwagenverkäufe

Dazu soll offenbar ein konzerneigenes Autohaus in Weinsberg bei Heilbronn aufgebaut werden, in dem Lidl dann selbst den Verkauf der ausrangierten Firmenwagen übernimmt, was dem Konzern einen zusätzlichen Gewinn im zweistelligen Millionenbereich bescheren soll. Dieser Selbstvermarktung soll Audi im Gegensatz zu BMW ebenfalls eine Absage erteilt haben. Durch die zusätzlichen 10.000 Fahrzeuge, die BMW künftig an Lidl liefert, rückt der Autobauer aus München in der Dienstwagen-Statistik deutlich näher an den absoluten Marktführer Mercedes heran.

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