home Politik Operation Fuchsjagd: China macht in den USA Jagd auf Wirtschaftsflüchtlinge

Operation Fuchsjagd: China macht in den USA Jagd auf Wirtschaftsflüchtlinge

Dass Regierungsmitarbeiter sich oftmals auf fremdem Territorium bewegen und auch agieren ist in der heutigen Zeit wahrlich nichts Ungewöhnliches mehr. Laut Medienberichten hat die amerikanische Regierung jetzt jedoch in Peking eine Beschwerde über chinesische Agenten eingereicht, die auf dem Staatsgebiet der Vereinigten Staaten versuchen, chinesische Flüchtlinge unter Druck zur Rückkehr nach China zu bewegen.

Agenten als Touristen getarnt

Die amerikanische Regierung äußerte ihre Sorge darüber, dass die Präsenz der chinesischen Agenten in Amerika deutlich zunehmen würde und dass die Beamten als vermeintliche Touristen oder unter dem Deckmantel von Handelsvisa einreisen würden. Die „New York Times“ berichtete darüber und berief sich auf offizielle Regierungsquellen. Laut dem Bericht der Zeitung hat die amerikanische Regierung von Peking gefordert, dass diese die Praxis mit sofortiger Wirkung einstellen solle. Da im September ein offizieller Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping im amerikanischen Weißen Haus geplant ist, könne diese Thematik den Besuch extrem „verkomplizieren“.

Chinas Kampf gegen die Korruption

Die Undercover-Agenten der chinesischen Regierung handeln im Auftrag der Strafverfolgung und führen die Operation „Fuchsjagd“ durch. Im Rahmen dieser Operation sollen chinesische Flüchtlinge im Ausland mit Einschüchterungspraktiken zurück nach China geführt werden, da es sich in erster Linie um prominente Flüchtlinge handelt, die aufgrund des Verdachts der Wirtschaftskorruption oder aufgrund von „politischen Vergehen“ in China gesucht werden. In einigen Fällen soll auch der Hintergrund des unrechtmäßig erworbenen Geldes akut sein.

Der chinesische Präsident bekämpft seit geraumer Zeit mit der Operation Fuchsjagd die vorherrschende Korruption und konnte mit der gezielten Kampagne in China große Sympathiepunkte erzielen. Laut offiziellen Angaben konnten bereits im vergangenen Jahr rund 1.000 Verdächtige auf diese Weise nach China zurückgeführt werden, im Jahr 2015 reisten bereits mehr als 70 Verdächtige freiwillig zurück. Dieser Erfolg ist auch der Grund, warum China die Operation in den vergangenen Monaten auf amerikanischen Boden verstärkt hat. Allein die Art und Weise der Durchführung ist zumindest fragwürdig, da die Verdächtigen oftmals mit Drohungen, die sich gegen Familienmitglieder der betroffenen Personen richten, massiv unter Druck gesetzt werden.

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Ralf Schmidl

Als Politologe und Online-Redakteur kümmert sich Ralf auf News-Mag in erster Linie um die Bereiche Politik und Wirtschaft. Aber auch zu Lifestyle-Themen wie Smart Living, Car-Trends oder Verbraucherschutz steuert er regelmäßig Artikel auf News-Mag bei.

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