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Formel 1: Schumacher-Sohn Mick fährt in der kommenden Saison für Haas F1

Der Name Schumacher kehrt im kommenden Jahr in die Formel 1 zurück. Der Sohn von Rennlegende Michael Schumacher, Mick Schumacher, wird im kommenden Jahr in der Motorsport-Königsklasse für das Team Haas F1 als Stammpilot an den Start gehen. Nach Team-Angaben erhält Schumacher einen Vertrag „für mehrere Jahre“. Schumachers Teamkollege wird der Russe Nikita Masepin. Die Verträge der bisherigen Haas-Stammfahrer Romain Grosjean und Kevin Magnussen werden hingegen nicht verlängert.

Schumacher derzeit Führender in der Formel 2

„Ich bin sehr froh, dass wir heute Mick Schumacher als Fahrer für die kommende Saison bestätigen können“, sagte Teamchef Günther Steiner. „Die Formel 2-Meisterschaft ist schon lange eine Talentschmiede, und das Feld war dieses Jahr so stark wie lange nicht mehr“. Schumacher fährt in diesem Jahr noch in der Formel 2 für das italienische Prema-Team. Er geht als Gesamtführender in die letzten beiden Rennen am Wochenende in Bahrain. Seit Januar 2019 gehört er zudem zur Nachwuchsakademie des italienischen Traditionsrennstalls Ferrari, für das sein Vater sechs seiner sieben Weltmeistertitel einfuhr. Auch das Haas F1-Team ist eng mit den Italienern verbandelt und bezieht von der Scuderia unter anderem die Motoren. Schon am Freitag kommender Woche soll Schumacher seine beim Training in Abu Dhabi seine ersten Kilometer für Haas fahren. Auch beim Test für Nachwuchsfahrer im Anschluss an das Saisonfinale auf dem Yas Marina Circuit kommt er zum Einsatz.

Surer: Wäre bei Alfa Romeo besser aufgehoben gewesen

INFO-BOX:
Haas F1 Team
Hinter dem Haas F1 Team steht der US-Unternehmer Gene Haas, der sich seit 2002 im Automobilsport engagiert. Bis heute unter dem Namen Stewart-Haas Racing in der NASCAR aktiv, gründete Haas 2014 seinen Formel 1-Rennstall. Dieser trat zwei Jahre später erstmals in der Motorsport-Königsklasse an.
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„Die Aussicht, im kommenden Jahr in der Startaufstellung der Formel 1 zu stehen, macht mich unglaublich glücklich und einfach sprachlos“, kommentierte Schumacher selbst seinen Aufstieg ins Motorsport-Olymp. Für den 21-Jährigen ist dies allerdings Chance und Risiko zugleich. Die Chance, sich in der Motorsport-Königsklasse beweisen zu können, steht dem Risiko gegenüber, vor allem in der Anfangszeit den Erwartungen der Öffentlichkeit nicht gerecht zu werden. Denn das Haas-Team wird auch im kommenden Jahr hinterherfahren. Schon die laufende Saison hat gezeigt: der „große Bruder“ Ferrari hat den Anschluss verloren. Selbst Sebastian Vettel und Charles Leclerc haben im Werksteam teils große Probleme, den dritten Qualifying-Abschnitt zu erreichen. Die Konkurrenz in der kommenden Saison wird daher eher Williams und Alfa Romeo und nicht Mercedes oder Red Bull heißen.

So sieht es auch Formel 1-Experte Marc Surer im Interview mit „Motorsport-Total.com“. „Wenn sie nicht wirklich was finden und Ferrari nicht einen besseren Motor bringt, werden sie wahrscheinlich eines der schlechtesten Autos im Feld sein“. Allerdings könnten die beiden neuen Stammpiloten so „ein Lernjahr machen“ ohne Druck. Trotzdem wäre Schumacher nach Ansicht Surers bei Alfa Romeo „definitiv“ besser aufgehoben gewesen.

Kometenhafter Aufstieg Schumachers seit 2014

Der Einstieg von Mick Schumacher in die Formel 1 erfolgt ziemlich genau 30 Jahre nach dem Debüt seines berühmten Vaters. Dieser hatte seine Karriere in der höchsten Motorsportklasse 1991 für das Team Jordan begonnen und feierte bis zu seinem endgültigen Karriereende 2012 insgesamt 91 Grand Prix-Siege und sieben WM-Titel. Der seit seinem schweren Skiunfall 2013 nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetretene 51-Jährige wünschte sich für seinen Sohn anfangs eine andere Karriere. „Der Sohn oder die Tochter von zu sein, ist kein einfacher Stand für die Kinder“, sagte das Ferrari-Idol einmal zu aktiven Zeiten. „Aber wenn er es will, kann ich ihn eh nicht aufhalten“.

Und Mick wollte unbedingt. Schon 2008 fuhr er seine ersten Rennen im Go-Kart als Neunjähriger. 2014 gelang ihm unter dem Pseudonym Mick Junior der Durchbruch auf der internationalen Bühne. Damals wurde er bei der Kart-EM und -WM jeweils Zweiter. 2015 erfolgte der Wechsel in die Formel 4. 2017 stieg er in die Formel 3 auf, in der er bereits im Folgejahr den Titel gewann. Und auch in der Formel 2 benötigte er nur eine Saison, um sich zum Titelkandidaten zu mausern.