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Ski: Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg gibt Karriereende bekannt

Deutschlands beste Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg ist überraschend vom aktiven Leistungssport zurückgetreten. Dies gab die Olympiasiegerin von 2010 am Dienstag bekannt. „Heute ist definitiv kein leichter Tag für mich, denn ich habe mich dazu entschieden, nach 13 Jahren meine Karriere mit sofortiger Wirkung zu beenden“, sagte die 30-Jährige in einer Videobotschaft. Diese wurde an dem Hang aufgenommen, an dem die Kreutherin einst das Skifahren lernte.

„Vicky Rebensburg kannst du nicht ersetzen“

„Nach meiner Verletzung im Frühjahr und den zurückliegenden zwei Monaten im Schneetraining habe ich gemerkt, dass es mir nicht mehr gelingt, mein absolutes Topniveau zu erreichen“, so Rebensburg. Es sei immer ihr Ansporn gewesen, um Siege mitzufahren und die Menschen zu begeistern. „Da ich nun aber das Gefühl habe, dem nicht mehr gerecht zu werden, ist dies zwar eine sehr schwere, aber für mich unausweichliche Entscheidung“. Für den Deutschen Skiverband (DSV) ist der Rücktritt seiner mit Abstand erfolgreichsten Athletin ein herber Dämpfer vor der anstehenden WM-Saison. Rebensburg war neben Thomas Dreßen die größte Hoffnung im DSV-Kader für die Wettbewerbe im kommenden Winter. Diese sind allerdings aufgrund der Corona-Pandemie immer noch unsicher. Vor Rebensburg hatten bereits Veronique Hronek, Christina Ackermann, Dominik Stehle und Fritz Dopfer ihre aktive Karriere nach der abgebrochenen Vorsaison beendet.

Rebensburgs langjährige Teamgefährten Felix Neureuther und Maria Höfl-Riesch zeigten sich von der Entscheidung überrascht. „Das ist ein Riesen-Einschnitt für den deutschen Skirennsport. Ich muss sagen, ich war schon geschockt, als ich von ihrem Rücktritt gehört habe“, sagte Neureuther gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Höfl-Riesch zeigte Verständnis für Rebensburgs Entschluss und gratulierte der 30-Jährigen zu einer großartigen Karriere. Auch Damen-Bundestrainer Jürgen Graller äußerte sein Bedauern: „Vicky Rebensburg kannst du nicht ersetzen. Sie war in den vergangenen Jahren unsere klare Nummer-eins-Athletin. Jetzt müssen wir erstmal kleinere Brötchen backen. Aber es kann die jungen Fahrerinnen auch beflügeln“. Schon in einem Gespräch vergangenen Woche in Zermatt habe Rebensburg ihren Rückzug angedeutet, obwohl sie gut trainiert habe. Aber es sei ihr Anspruch, in allen drei Disziplinen (Abfahrt, Riesenslalom, Super-G) um Siege mitzufahren. Insofern könne er ihre Entscheidung nachvollziehen, denn „da kannst du keinerlei Kompromisse machen“, so Graller.

Olympia-Gold im Riesenslalom 2010

Seit ihrem Goldmedaillengewinn im Riesenslalom 2010 bei den Winterspielen in Vancouver galt Rebensburg als eine der besten Skirennfahrerinnen der Welt. Nach dem Karriereende von Maria Höfl-Riesch war sie zudem das alpine Aushängeschild in Deutschland. Sie gewann 19 Weltcups in Riesenslalom, Super-G und Abfahrt und ist damit in der ewigen deutschen Bestenliste auf Platz Vier hinter Katja Seizinger (36), Maria Höfl-Riesch (27) und Hilde Gerg (20). Zudem holte sie in ihrer Paradedisziplin Riesenslalom zweimal WM-Silber (2015,2019) und drei kleine Weltcup-Kristallkugeln als Disziplinbeste (2011, 2012 und 2018).