Die Übernahme Opels durch den französischen Automobilmulti PSA sorgt für Veränderungen in der Chefetage des Autobauers. Wie heute offiziell bestätigt wurde, zieht sich Opel-Chef Karl-Thomas Neumann von der Führung des Unternehmens zurück. Seinen Posten soll künftig der derzeitige Finanzchef Michael Lohscheller übernehmen.
1. Opel sollte bis 2030 reiner E-Auto-Hersteller werden
2. Neumann-Rückkehr zu VW möglich
Opel sollte bis 2030 reiner E-Auto-Hersteller werden
Über einen Rückzug Neumanns wurde seit Längerem spekuliert. Obwohl dieser noch bei der Bekanntgabe der Übernahme seines Unternehmens durch PSA seinen Willen betont hatte, Opel auch im Anschluss weiterzuführen, zeigten sich Branchenkenner skeptisch, ob die Zusammenarbeit mit PSA-Chef Carlos Tavares funktionieren wird. In Paris werden Neumanns Pläne, Opel zu einem Vorreiter in Sachen Elektromobilität zu machen, kritisch gesehen. Dieser hatte die Absicht, die Produktion bis 2030 vollständig auf E-Autos umzustellen.
Bin eben als Vorsitzender der Geschäftsführung zurück getreten. Bleibe als Mitglied der Geschäftsführung bei #Opel bis zum Closing. \KTN
— Karl-Thomas Neumann (@KT_Neumann) 12. Juni 2017
Den jetzigen Schritt nannte Neumann eine „schwierige, persönliche Entscheidung“, stellte sich aber gleichzeitig hinter die Übernahmepläne von PSA. Er habe keine Zweifel daran, dass Opel und die britische Schwester Vauxhall mit dem Wechsel von General Motors zur PSA-Gruppe stärker aufgestellt sein werden. Seinem Nachfolger Lohscheller gratulierte er und bezeichnete ihn als einen guten Chef, der das Unternehmen perfekt kennt.
Neumann-Rückkehr zu VW möglich
Neumann, der seit 2013 an der Spitze des Rüsselsheimer Autobauers stand, wird dem Konzern in der Geschäftsführung bis zum Abschluss der Übernahme erhalten bleiben. Das hat der Aufsichtsrat beschlossen. Wie es im Anschluss weitergeht, ließ der 56-Jährige offen. Möglich wäre, dass er nach seiner Zeit bei Opel eine leitende Tätigkeit bei VW übernimmt. Für den Konkurrenten war er unter anderem im Bereich der Elektromobilität und für das China-Geschäft zuständig. Einem Insider zufolge würde Neumann von seinem alten Arbeitgeber mit offenen Armen empfangen werden. Dort könnte er beispielsweise den angeschlagenen Audi-Chef Rupert Stadler ersetzen.