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Rückzug aus Europa: General Motors will traditionsreichen Autohersteller Opel an Peugeot verkaufen

Auf dem Automarkt bahnt sich eine Großfusion an. Laut Medienberichten verhandelt der Opel-Mutterkonzern General Motors über den Verkauf des deutschen Unternehmens an den französischen Konkurrenten PSA Peugeot Citroën. Die Gespräche sollen weit fortgeschritten sein. Dies berichten die Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg unter Berufung auf Quellen in den Unternehmen. Laut Reuters könnte eine Einigung schon in den nächsten Tagen erfolgen. Bei Opel wollte man sich nicht zu den Gerüchten äußern, General Motors und PSA bestätigte jedoch, dass es Gespräche gibt. Ein Sprecher des französischen Autobauers sprach von Verhandlungen über eine Ausweitung der Kooperation, wobei auch die Möglichkeit einer Übernahme besprochen wird. Dabei stünde man nicht mehr am Anfang, vereinbart sei aber noch nichts.

PSA Peugeot Citroën kämpft ebenfalls mit Problemen

INFO-BOX:
PSA-Gruppe
Zur PSA-Gruppe gehörten vor der Opel/Vauxhall-Übernahme die Marken Peugeot, Citroën und DS Automobiles. 2014 wurden rund drei Millionen Fahrzeuge produziert, der Marktanteil der PSA-Gruppe betrug 2010 in Westeuropa 14,3 Prozent.
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Dass Opel und Peugeot die Nähe suchen, ist nicht neu. Beide Unternehmen hatten schon im Zuge der Finanzkrise eine engere Zusammenarbeit vereinbart, sich aber 2012 davon verabschiedet und nur noch bei der Produktion einer weniger Modelle kooperiert. Der erneute Anlauf beginnt nachdem Opel, wo die Zeichen zuletzt auf Erholung standen, als Folge des Brexits wieder an Boden verloren hat. Im vergangenen Jahr lag der Verlust bei 267 Millionen Dollar, die letzte positive Bilanz hatte der Traditionshersteller 1999 vorzuweisen.

Dass General Motors – selbst vor einigen Jahren noch von der Pleite bedroht – nun mit einem Verkauf liebäugelt, ist also keine Überraschung. Allerdings würde Opel bei einer Übernahme durch PSA keineswegs in einen sicheren Hafen einlaufen. Die Gruppe hat zuletzt ebenfalls mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen. Analysten reagierten auf die Übernahmegerüchte deshalb verhalten. „Wenn sich zwei Lahme zusammentun, wird kein Gesunder daraus“, zitiert das Handelsblatt einen Experten.

Opel bereits vor wenigen Jahren kurz vor dem Verkauf

Das 1862 in Rüsselsheim gegründete Unternehmen gehört seit fast 90 Jahren zu General Motors und ist einer der größten Arbeitgeber des Landes. Von insgesamt rund 35.000 Angestellten waren 2015 rund 18.000 in Deutschland beschäftigt. Seine Hochzeiten hatte Opel in den 1950er und 1960er Jahren. In den Folgejahren geriet man durch den Wettbewerb mit VW unter Druck und offenbarte im Vergleich Qualitätsmängel. Später verprellten am Geschmack der Käufer vorbei produzierte Modelle Kunden, sodass General Motors bereits Ende des letzten Jahrzehnts über einen Verkauf nachdachte, sich aber im letzten Moment zur Weiterführung der Geschäfte in Europa entschied. Damals hatte der austro-kanadische Zulieferer Magna Interesse angemeldet.

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