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Ökotest: Erdbeer-Marmeladen sind häufig zu süß

Zum Frühstück mögen es die Deutschen gerne süß. Neben Schoko-Creme ist dabei ganz besonders auch Erdbeermarmelade beliebt. Jeder Einwohner der Bundesrepublik isst davon rund zwei Kilogramm pro Jahr. Doch wie viel Zucker ist eigentlich in dem Brotaufstrich enthalten? Wie sieht es mit der Schadstoffbelastung aus? Die Zeitschrift Ökotest hat in ihrer aktuellen Ausgabe 19 Produkte unter die Lupe genommen.

Hoher Fruchtanteil bedeutet nicht immer fruchtigen Geschmack

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, täglich maximal 25 Gramm Zucker zu sich zu nehmen. Trotzdem verzehren die Deutschen rund 90 Gramm Zucker am Tag. Auch bei den untersuchten Erdbeermarmeladen kommen die Tester von Ökotest zu dem Schluss, dass die Konfitüren eher als Süßigkeiten, denn als morgendlicher Brotaufstrich eingesetzt werden sollten. Alle untersuchten Produkte sind durch die Bank zu süß. So erreichen Erwachsene mit 30 Gramm Marmelade bereits die Hälfte der empfohlenen Zucker-Tagesmenge. Zwar enthalten einige Konfitüren Sirup aus Maisstärke, die somit nicht als Zucker deklariert werden, kalorienmäßig macht dies jedoch keinen Unterschied. Verbraucher sollten dann nach Angaben der Verbraucherschützer nach der Bezeichnung „Glucosesirup“ auf der Zutatenliste Ausschau halten und besser die Kalorienangaben pro 100 Gramm vergleichen.

Einer der Testsieger: Zwergenwiese Fruchtgarten<br>© oekotest.de / Ökotest
Einer der Testsieger: Zwergenwiese Fruchtgarten
© oekotest.de / Ökotest

Nichtsdestotrotz stuft Ökotest alle 19 getesteten Produkte als „frühstückstauglich“ ein. Testsieger mit dem Prädikat „Sehr Gut“ sind dabei die Bio-Fruchtaufstriche „Allos Frucht Pur“, „Denree Fruchtaufstrich“, „Demeter, Die Beerenbauern“ und „Zwergenwiese Fruchtgarten“. Bei allen vier Testsiegern kommt statt Zucker oder Glucosesirup Agavendicksaft oder Rohrzucker als Süßungsmittel zum Einsatz. Dass viel Frucht nicht unbedingt auch viel Geschmack bedeutet, bemängelten die Tester bei Allos. Dieser Fruchtaufstrich hatte mit 75 Prozent zwar den höchsten Fruchtanteil, schmeckte nach Ansicht der Tester aber „im Vergleich weniger nach Erdbeeren“. Dies war auch bei der Marmelade von Zwergenwiese der Fall, dafür erkannten die Tester hier den Geschmack von Holunderbeeren.

Testverlierer besteht zu fast zwei Dritteln aus Zucker

INFO-BOX:
Ökotest
Erdbeermarmeladen
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Gute Noten erhielten u.a. die „Bonne Maman Erdbeer-Konfitüre extra“, „D‘arbo Naturrein Garten Erdbeeren Konfitüre extra“ und „Ja! Erdbeere Konfitüre extra“. Testverlierer ist die Konfitüre „Tamara Erdbeer Konfitüre Extra“ von Aldi Nord, die es nur auf die Note „Ausreichend“ brachte. Die Erdbeeren hierfür stammen aus Polen und Ägypten – in letzterem Fall werden laut Ökotest Erntearbeiter mit einem Stundenlohn von gerade einmal 86 Cent abgespeist. Außerdem weist das Produkt einen äußerst hohen Zuckergehalt von 57,2 Gramm Zucker pro 100 Gramm Konfitüre auf. Mit nur 20 Cent pro 100 Gramm war sie gleichzeitig die günstigste Marmelade im Test – zum Vergleich: Der Testsieger von Demeter kommt auf 1,65 Euro pro 100 Gramm. Erfreulich: Nur einige wenige konventionelle Produkte wiesen Rückstände von Pestiziden auf, die jedoch alle im vorgeschriebenen Grenzbereich lagen.

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