home Panorama Morten Grunwald: Letztes Mitglied der legendären Olsenbande an Krebs gestorben

Morten Grunwald: Letztes Mitglied der legendären Olsenbande an Krebs gestorben

Seine Markenzeichen waren Schlapphut, Karo-Jackett, gelbe Socken und der berühmte Ausfallschritt. Gemeint ist Morten Grunwald, der als „Benny Frandsen“ in den „Olsenbande“-Filmen Filmgeschichte schrieb. Jetzt ist der Schauspieler im Alter von 83 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Grunwald war das letzte noch lebende Mitglied des berühmten TV-Gaunertrios.

Schauspieler litt an unheilbarem Lungenkrebs

Erst vor rund einem Jahr hatte der dänische Mime seine Erkrankung öffentlich gemacht und sich aus der Branche zurückgezogen. Aufgrund seiner Krankheit musste er auch die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des ersten Films der Olsenbande in diesem Jahr absagen. Nur wenige Wochen vor seinem Tod hatte Grunwald in einem Statement gegenüber dem dänischen Nachrichtenportal „Se og Hø“ die Hoffnung geäußert, dass ihm seine Krebserkrankung noch mindestens einige Monate Lebenszeit lasse: „Ich leide an Lungenkrebs, der nicht geheilt werden kann. Mir wurde eine Strahlentherapie angeboten, die ich abgelehnt habe. Ich weiß nicht, ob es noch Monate sind oder mehr, aber so ist es nun einmal.“

Morten Grunwald im Jahr 2006
© wikimedia.org / olsenbande-com / Lizenz: CC BY-SA 2.0
INFO-BOX:
Die Olsenbande
In den Olsenbande-Filmen versucht das Ganoven-Trio Egon, Benny und Kjeld stets, mit einem „großen Coup“ nach einem raffinierten Plan ihres Anführers Egon reich zu werden, scheitert aber regelmäßig.
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In den 14 Olsenbande-Filmen spielte Grunwald mit Benny den großen Jungen mit dem losen Mundwerk, der auch den berühmtesten Spruch der Filme prägte: „Mächtig gewaltig“. So zumindest lautete dieser in der Übersetzung der DEFA-Synchronisation. Im Original sagt Benny deutlich derber „Skide godt“, was übersetzt etwa „Scheißgut“ heißt. Grunwald spielte im Laufe seiner Karriere in mehr als 50 Filmen mit, vor allem in den Sechziger- und Siebzigerjahren. In Dänemark machte er sich überdies einen Namen als leidenschaftlicher Theatermacher. So gründete er 1971 das Bristol-Theater in Kopenhagen, wurde 1980 Leiter des Betty Nansen-Theaters und stand ab 1989 dem Østre-Gasværk-Theater als Direktor vor. Auch privat hatte der Schauspieler sein Glück gefunden und war seit 1980 mit der Schauspielerin Lily Weiding verheiratet, mit der er eine gemeinsame Tochter hat.

Kultstatus durch Olsenbande-Filme

International, vor allem auch in der DDR, erreichte Grunwald aber zusammen mit seinen Schauspielkollegen Ove Sprogøe (Egon) und Poul Bundgaard (Kjeld) durch die Olsenbande-Filme Kultstatus, für die das Trio ab 1968 gemeinsam vor der Kamera stand. Der letzte Olsenbande-Film („Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande“) entstand 1998 und damit 17 Jahre nach dem bis dato letzten gemeinsamen Auftritt des Gauner-Trios. Während der Dreharbeiten zu diesem letzten Film starb Poul Bundgaard an Nierenversagen. Ove Sprogøe verstarb 2004 im Alter von 84 Jahren in einem Pflegeheim auf der dänischen Insel Amager.