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Corona: Dänemark und weitere EU-Staaten öffnen ab 15. Juni wieder Grenzen für Touristen

Dänemark öffnet seine wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Grenzen ab dem 15. Juni wieder für Touristen aus Deutschland, Norwegen und Island. Dies gab Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Freitag in Kopenhagen bekannt. Wer als Deutscher ein Sommerhaus in Dänemark besitzt oder seinen Partner in dem Land besuchen will, darf sogar ab sofort wieder einreisen. Die Grenzen zu den anderen EU-Staaten, den übrigen Mitgliedern des Schengen-Raums (siehe Info-Box) sowie zu Großbritannien will das Land erst wieder nach dem Sommer öffnen. Mit Schweden führe man derzeit noch Gespräche. Dort sind bislang mehr als 4.000 Menschen an Covid-19 gestorben – fast viermal so viele wie in Dänemark und Norwegen zusammen.

Dänemark war früh gegen Corona-Virus vorgegangen

INFO-BOX:
Schengener Abkommen
Die Schengener Abkommen (I-III) sind internationale Vereinbarungen, in erster Linie zur Abschaffung der stationären Grenz-kontrollen an den Binnengrenzen der teilnehmenden Staaten. Dies sind im Kern die Mitglieder der EU, jedoch ohne Irland. Das erste dieser Abkommen wurde am 14. Juni 1985 auf einem Fahrgastschiff nahe der Gemeinde Schengen im Großherzogtum Luxemburg unterzeichnet.
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Dänemark hatte bereits am 14. März – und damit noch vor Deutschland – verkündet, die Grenzen im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus zu schließen. Touristen und andere Ausländer ohne triftigen Einreisegrund kommen seitdem nicht mehr ins Land. Mitte April begann man aber bereits wieder mit einer schrittweisen Öffnung. Der heutige Schritt dürfe zu Spannungen mit Stockholm führen. Bereits in den vergangenen Tagen hatte die schwedische Regierung davor gewarnt, das Land bei der Öffnung der Grenzen zu diskriminieren. Aus Kopenhagen waren daraufhin jedoch verstärkt Bedenken mit Blick auf das dortige Infektionsgeschehen geäußert worden. Im Gegensatz zu Dänemark, das sehr früh und strikt gegen die Ausbreitung des Corona-Virus vorgegangen war, hatte man in Schweden mehr auf Apelle als auf Verbote gesetzt.

Vor allem die deutschen Touristen seien für die dänische Wirtschaft sehr wichtig, sagte Frederiksen. Die Reisenden müssen jedoch mindestens sechs Nächte im Land bleiben, die Unterkunft darf sich zudem nicht in Kopenhagen oder der Nachbarkommune Frederiksberg befinden. Dies müssen Touristen auch entsprechend nachweisen können. Ausflüge dorthin seien jedoch möglich. Einen freien Reiseverkehr für die Bewohner der Grenzregion stellte die dänische Regierungschefin hingegen noch nicht in Aussicht. Dafür hatte sich unter anderem auch die schleswig-holsteinische Landesregierung eingesetzt. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) begrüßte die Lockerung der dänischen Grenzregelungen. Er betonte aber zugleich, dass es der Wunsch der Landesregierung bleibe, die von dänischer Seite über den 15. Juni hinaus bestehenden Corona-bedingten Einreisebeschränkungen schnellstmöglich komplett abzuschaffen.

Österreich lockert Maskenpflicht

Ab dem 15. Juni öffnen auch Frankreich, Österreich und die Schweiz ihre Grenzen wieder für Touristen. In Italien soll dies am 3. Juni geschehen. Einreisen möglich sind derzeit bereits in Griechenland, Kroatien, den Niederlanden, Portugal und Schweden. Spanien will seine Grenzen im Juli wieder für Reisende öffnen. In Österreich soll ab dem 15. Juni auch die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in öffentlich zugänglichen Gebäuden weitgehend entfallen. Auch die Begrenzung auf vier Erwachsene pro Tisch in Gasthäusern wird aufgehoben, die Sperrstunde auf 1 Uhr verlängert. Man wolle „weniger Regeln und mehr Eigenverantwortung“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag in Wien. Gesundheitsminister Rudolf Anschober begründete die weiteren Lockerungen damit, dass es seit der ersten Rücknahme von Einschränkungen zu keinen negativen Auswirkungen gekommen sei. Es habe vielmehr eine „extrem positive Veränderung“ in Österreich gegeben.