Bei der Vergabe der Übertragungsrechte für die Olympischen Spiele 2018 bis 2024 erwartete die Senderchefs der Öffentlich-Rechtlichen heute eine böse Überraschung. Wie die Organisatoren des Wettkampfs vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bekannt gegeben haben, gehen die Rechte in diesem Zeitraum erstmals an Eurosport. Dessen Muttergesellschaft Discovery Communications hatte offenbar das bessere Angebot gemacht.
Andere Sender können Sub-Lizenzen erwerben
Discovery Communications Inc. ist ein US-amerikanisches globales Medien- und Unterhaltungsunternehmen, das 1985 in den USA von John Hendricks als einzelner Sender Discovery Channel gegründet wurde. Die deutschen Sender werden von der Discovery Communications Deutschland GmbH in München betrieben. |
ARD und ZDF sind mit ihrem Problem nicht allein. Auch die britische BBC investierte in der Vergangenheit viele Ressourcen in die Olympia-Berichterstattung und steht nun mit leeren Händen da. Aus dem Rennen soll dennoch niemand sein, so IOC-Präsident Bach. Statt mit dem Verband müssten die Sender nun lediglich mit Discovery Communications verhandeln, wo man umgehend Bereitschaft signalisierte, Sub-Lizenzen zu vergeben.
Free-TV-Berichterstattung zugesichert
Sollten die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten keine Einigung mit Eurosport erzielen können, müssen Sportfans nicht zwingend auf die Berichterstattung verzichten. Der Sender hat dem IOC zugesichert, im jeweiligen Zeitraum mindestens 200 Stunden über die Sommer- und 100 Stunden über die Winterspiele im Free-TV zu berichten. Dafür soll man Schätzungen zufolge bereit gewesen sein, 1,3 Milliarden Euro zu zahlen.