Weil das Aufkommen von Digitalkameras für massive Umsatzeinbußen sorgte, musste der amerikanische Fotografieexperte Polaroid 2001 das Handtuch werfen. 16 Jahre später wagt man den Neustart. Ein Berliner Unternehmen will der Marke frisches Leben einhauchen. Auch eine neue Polaroid-Kamera wird es in Kürze geben.
1. Kultkamera OneStep als Vorbild
2. „Project Impossible“: Fans retten Marke Polaroid
Kultkamera OneStep als Vorbild
Das neue Modell wurde in der Nacht zum Donnerstag in New York vorgestellt. Die „OneStep 2“ soll für 99 Dollar in den Handel kommen und an Polaroids Glanzzeiten erinnern. Als Vorbild nahm sich der Hersteller, der unter dem Namen „Polaroid Originals“ firmiert, die in den 70er Jahren vorgestellte OneStep, die Sofortbildkameras zum Durchbruch verhalf. Ähnlichkeiten gibt es nicht nur bei Name und Design, das neue Gerät arbeitet ebenfalls vollständig analog und ist mit dem alten 600- genauso wie mit dem neuen i-Type-Film kompatibel.
Inspired by the spirit of ‘77, reimagined for 2017. The Original is back. We’re #PolaroidOriginals. Nice to meet you. pic.twitter.com/MWCwkKZmuT
— Polaroid Originals (@polaroidorignls) 14. September 2017
Auf einen Erfolg am Massenmarkt scheint Polaroid Originals nur bedingt zu hoffen. Unternehmenschef Oskar Smolokowski erklärte dementsprechend, dass die neuen Sofortbildkameras den Schnappschuss mit dem Smartphone nicht ersetzen sollen, sondern für besondere Momente gedacht sind. Grund dafür dürfte auch der Preis der Filme sein. Denn auch wenn der neu entwickelte i-Type die Kosten halbiert, müssen Polaroidfans noch immer 2 Euro pro Bild zahlen. Für einen Film mit 8 Bildern werden folglich 16 Euro fällig.
„Project Impossible“: Fans retten Marke Polaroid
Ihren Ursprung nahm der Neustart der Marke bereits vor 9 Jahren. Damals formierte sich ein Fanprojekt, dass ein Ende der Herstellung von Polaroidfilmen verhindert wollte. Unter dem Namen „Project Impossible“ schloss man sich zusammen und kaufte zuerst die zuständige Fabrik in den Niederlanden und übernahm im Frühjahr 2017 auch die Namensrechte von Polaroid. Eine neue Sofortbildkamera hatte man schon im vergangenen Jahr vorgestellt, die allerdings mit einem Preis von 300 Euro deutlich teurer als die OneStep 2 war. Ihr Vertrieb soll nun eingestellt werden.