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Schweizer Finanzdienstleister übernimmt Fisch-Restaurantkette Nordsee

Die Restaurantkette Nordsee mit mehr als 350 Filialen bekommt einen neuen Eigentümer. Wie die Unternehmensgruppe Theo Müller („Müllermilch“) heute bekanntgab, übernimmt der Schweizer Finanzdienstleister und Investor Kharis Capital die Nordsee Holding GmbH. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Parteien Stillschweigen. Nordsee ist nicht nur eine der größten Schnellrestaurantketten, sondern mit seinen zahlreichen Standorten vor allem in Deutschland und Österreich der europaweit führende Anbieter von Fischspezialitäten.

Kharis Capital kontrolliert bereits 550 Schnellrestaurants

INFO-BOX:
Nordsee
Nordsee wurde 1896 in Bremen als Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft Nordsee gegründet. 1934 siedelte das Unternehmen nach Bremerhaven über. Ende der 1950er-Jahre wurde Nordsee von einem Konsortium aus Dresdner Bank und Unilever übernommen, 1997 an Apax Partners verkauft und schließlich 2005 von der Kamps Food Retail Investment SA (KFRI) erworben.
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Nach eigenen Angaben bewirtet das 1896 von Bremer Reedern und Kaufleuten als Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft Nordsee gegründete Unternehmen (siehe auch Info-Box) jährlich rund 20 Millionen Kunden und beschäftigt etwa 6.000 Mitarbeiter. Der Umsatz beläuft sich auf rund 350 Millionen Euro. Theo Müller-Aufsichtsratschef Heiner Kamps erklärte, Nordsee sei gut ausgestellt. Kharis Capital bezeichnete die Übernahme als einen „wichtigen Meilenstein“ auf dem Weg hin zu einem führenden Unternehmen im europäischen Schnellrestaurantmarkt. Derzeit kontrolliert der Finanzdienstleister über verschiedene Gesellschaften bereits rund 550 Restaurants der Marken Burger King, Quick und O’Tacos in Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien und Polen.

Nordsee gehört bislang mehrheitlich der Unternehmensgruppe Theo Müller, die aus einer Dorfmolkerei in Aretsried in der Gemeinde Fischach im Kreis Augsburg hervorgegangen ist. Einen Minderheitsanteil hält zudem die Großbäckerei Kamps. Schon vor etwa zwei Jahren hatte es Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Restaurantkette gegeben. Kamps erklärte den jetzt erfolgten Verkauf damit, dass sich die Müller-Gruppe mit der Herstellung von Molkereiprodukten, Feinkostsalaten und Dressings zukünftig stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren wolle.

Zusammenschluss mit Deutsche See scheiterte

Ebenfalls 2016 schlug der Nordsee-Geschäftsführer Robert Jung einen Zusammenschluss mit dem größten deutschen Fischverarbeiter Deutsche See vor, die früher eine Tochter der Nordsee GmbH war. Im Februar dieses Jahres wurde aber bekannt, dass die niederländisch-deutsche Fischunternehmensgruppe Parlevliet & Van der Plas (P&P) alle Anteile an der Deutschen See übernimmt.