Nachdem vor wenigen Wochen der Langenscheidt-Verlag den Begriff „Smombie“ (Zusammensetzung aus Smartphone und Zombie) zum Jugendwort des Jahres gekürt hat, folgt nun auch das Wort des Jahres, das von einer Jury der „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS) bestimmt wurde. Die Wahl fiel in diesem Fall auf „Flüchtling“.
Krisenbegriffe dominieren Liste
Wörter des Jahres seit 2006 |
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2006: Fanmeile 2007: Klimakatastrophe 2008: Finanzkrise 2009: Abwrackprämie 2010: Wutbürger 2011: Stresstest 2012: Rettungsroutine 2013: GroKo 2014: Lichtgrenze 2015: Flüchtlinge 2016: postfaktisch 2017: Jamaika-Aus 2018: Heißzeit 2019: Respektrente 2020: Corona-Pandemie 2021: Wellenbrecher 2022: Zeitenwende |
Dass 2015 für die GfdS nicht nur ein Jahr der Krisen und Skandale war, zeigen andere Begriffe wie „Flexitarier“ und „Selfie-Stab“, die es ebenfalls in die Top 10 geschafft haben. Dennoch sind Schlagworte dominant, die mit den diesjährigen Problemen in Verbindung stehen. Weitere Beispiele aus den laut GfdS wichtigsten Wendungen 2015 sind etwa „Schummel-WM„, „durchwinken“ und Angela Merkels „Wir schaffen das“.
Auswahl nicht nur auf Basis von Häufigkeit
Bei der Bestimmung der Kandidaten stützt sich die Gesellschaft für deutsche Sprache auf Funde aus den Medien, greift aber auch auf Einsendungen zurück. Ob ein Begriff in die Auswahl kommt, hängt von dessen Aussagekraft und nicht ausschließlich von der Popularität ab. So können auch Wendungen wie „Flexitarier“, die nicht dauerhaft in den Medien präsent sind, unter den Spitzenreitern landen.