home Panorama 246 Mitarbeiter verlieren Job: Red Bull stellt überraschend Fernsehsender ServusTV ein

246 Mitarbeiter verlieren Job: Red Bull stellt überraschend Fernsehsender ServusTV ein

ServusTV steht vor dem Aus. Wie heute bekannt wurde, soll der zur Red-Bull-Gruppe gehörige österreichische Fernsehsender im Sommer den Sendebetrieb einstellen. Offiziell ist von wirtschaftlichen Gründen die Rede. Hinter den Kulissen scheint aber auch ein Streit zwischen Besitzer und Mitarbeitern eine Rolle gespielt zu haben.

Aus auf Betriebsversammlung mitgeteilt

INFO-BOX:
ServusTV
ServusTV ging 2009 aus dem 1995 gegründeten Vorgängersender SalzburgTV hervor. Der Sender ist unverschlüsselt über Astra-Satellit sowie in mehreren deutschen Kabelnetzen zu empfangen.
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Den Angestellten des in Salzburg ansässigen Kanals wurde die Nachricht am Dienstagvormittag auf einer Betriebsversammlung mitgeteilt, kurz darauf wurden die Pläne über eine Pressemitteilung auch offiziell bestätigt. Begründet wird die Entscheidung mit den schlechten Zukunftsaussichten.

„Obwohl wir Jahr für Jahr einen nahezu dreistelligen Millionenbetrag in ServusTV investiert haben, lässt sieben Jahre nach Einführung die aktuelle Markt- und Wettbewerbssituation keine wirklich positive Entwicklung erwarten“, ist in der Mitteilung zu lesen. Medien berichten allerdings, dass es zuvor zum Streit zwischen Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz und der Belegschaft gekommen sei, nachdem diese den Aufbau eines Betriebsrats planten. Mateschitz soll deshalb außer sich gewesen sein und die Einstellung des Sendebetriebs beschlossen haben.

Abschaltung wohl im Juni

Diese Entscheidung kommt tatsächlich überraschend. Erst vor einem Monat hatte man mit Ferdinand Wegschneider einen neuen Senderchef präsentiert. Darüber hinaus sicherte sich ServusTV die Rechte für die österreichische Eishockey-Liga für drei Spielzeiten, was nicht so recht zu einem Sender passen will, der vor dem baldigen Aus steht. Vorerst soll der Sendebetrieb uneingeschränkt erhalten bleiben, den 246 Mitarbeitern sei allerdings bereits gekündigt worden, heißt es in einem Bericht der „Salzburger Nachrichten“. Die Abschaltung ist demnach für Juni geplant.

Update 04.05.2016

Wie der Sender heute mitteilte, kam es zu einem klärenden Gespräch zwischen Arbeiterkammer, Gewerkschaft und Red Bull. Hierbei akzeptierten Kammer und Gewerkschaft, dass die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter die Gründung eines Betriebsrats ablehnt und die bisherige parteipolitisch unabhängige Linie unverändert fortgeführt werden soll. Red Bull nahm daraufhin alle Kündigungen zurück und kündigte die Fortführung des Sendebetriebs an.

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