Der Literaturkritiker Hellmuth Karasek ist am gestrigen Abend im Alter von 81 Jahren in Hamburg gestorben. Bekannt wurde Karasek mit der ZDF-Literatursendung „Das literarische Quartett“, in dem er unter anderem zusammen mit Marcel Reich-Ranicki zwischen 1988 und 2001 in insgesamt 77 Sendungen 385 Bücher kritisch beleuchtete.
Großer Erfolg als Kulturchef des „Spiegel“
Das Literarische Quartett ist eine Literatursendung des Zweiten Deutschen Fernsehens. Ursprünglich von Dieter Schwarzenau und Johannes Willms konzipiert, wurde sie vom 25. März 1988 – zunächst im Rahmen des Kulturmagazins Aspekte – bis 14. Dezember 2001 ausgestrahlt. |
Zudem arbeitete Karasek als Dramaturg, Biograf und Moderator sowie unter dem Pseudonym „Daniel Doppler“ als satirischer Theaterautor („Die Wachtel“). Er selbst sagte einmal über seine Zeit beim Fernsehen, dass diese ihn in seinem Leben am meisten beeinflusst habe. „Seit dem Literarischen Quartett kannten die Menschen mein Gesicht, auch wenn sie mich manchmal mit Günter Grass verwechselten“, berichtete er schmunzelnd. Hellmuth Karasek war bis zuletzt unermüdlich auf Lesereise unterwegs. An diesem Freitag will das ZDF eine Neuauflage des Literarischen Quartetts starten – Karasek erlebt dies nun leider nicht mehr. Er hätte sicher auch für die Neuauflage seines alten Klassikers eine passende Pointe auf den Lippen gehabt.