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Brandgefahr: Volkswagen-Konzern startet zwei Rückruf-Aktionen

Der Volkswagen-Konzern muss aktuell gleich zwei Rückruf-Aktionen starten. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte, kann zum einen eine „ungenügende Befestigung der Motor-Designabdeckung zur Berührung mit heißen Teilen und in der Folge zum Brand führen“. Bislang sei es in Deutschland in diesem Fall bereits zu 16 bekannten Schadensfällen gekommen. Des Weiteren müssen zahlreiche Hybridfahrzeuge des Konzerns in die Werkstätten. Hier besteht durch das Versagen einer Sicherung im Überspannungsfall ebenfalls die Gefahr eines Brandes oder Stromschlags.

Bezug der Motorabdeckung kann Feuer fangen

Von der Rückrufaktion im Fall der Motorabdeckung sind weltweit mehr als 111.000 Fahrzeuge betroffen, in Deutschland rund 56.000. Dazu gehören Fahrzeuge der Baujahre 2020 bis 2022 der Hersteller Volkswagen (Arteon, Golf, Tiguan, T-Roc, Passat), Skoda (Kodiaq, Octavia, Superb), Seat (Tarraco), Cupra (Ateca, Formentor, Leon) und Audi (TT, Q3). Bei diesen Fahrzeugen kann die lose Motorabdeckung mit heißen Oberflächen im Motorraum in Berührung kommen, was zum Schmelzen des Bezugsmaterials führen und einen Brand auslösen kann.

Wer ein solches Fahrzeug besitzt, muss gegebenenfalls gleich zweimal in die Werkstatt. Zunächst wird die alte Abdeckung entfernt, was nur wenige Minuten dauert. Dies können betroffene Fahrzeughalter nach Angaben des ADAC zur Abwendung der Brandgefahr aber auch selbst machen, da die Motorabdeckung nur nach oben weggezogen werden muss. Die Montage der neuen, stabileren Abdeckung soll dann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Aktuell ist das entsprechende Ersatzteil offenbar noch nicht verfügbar.

Hybride erhalten Isoliermatte auf Batterie-Schaltkasten

INFO-BOX:
Kraftfahrt-
Bundesamt (KBA)
Das Kraftfahrt-Bundesamt wurde 1951 gegründet und hat seinen Sitz in Flensburg. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Typgenehmigung und Typprüfung von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen sowie die Überwachung und Bewertung der Qualitätssicherung bei deren Herstellung.
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Weltweit etwa 118.000 Hybrid-Fahrzeuge muss der VW-Konzern im Zuge einer zweiten Rückrufaktion in die Werkstätten rufen. „Bei umfangreichen Überprüfungen hat Volkswagen festgestellt, dass eine Sicherung im Antriebssystem von einigen Plug-in-Hybridfahrzeugen in einzelnen Fällen Mängel aufweisen kann“, berichtete ein Sprecher. Dies könne „im ungünstigsten Fall dazu führen, dass diese Sicherung in einem Überspannungsfall möglicherweise nicht korrekt funktioniert“. Bei der Reparatur sollen Risikomodelle vorsorglich eine Isoliermatte auf den Schaltkasten der Hochvolt-Batterie installiert bekommen.

Betroffen sind Modellreihen der Kernmarke wie Golf, Tiguan, Passat oder Arteon der Baujahre 2019 bis 2022. Laut KBA gehören zudem der Multivan T7 sowie weitere Fahrzeuge der Marken Audi, Seat und Skoda dazu. Zur genauen Zahl der betroffenen Modelle bei den Konzerntöchtern, die auf der gleichen technischen Grundplattform basieren, gab es zunächst keine Angaben. Damit sich wirklich ein Feuer entzünde, müssten allerdings viele Faktoren zusammenkommen, betonte der Konzern. Bislang sei erst ein einziger Fall aus dem vergangenen Jahr bekannt, als ein Golf Feuer fing. Man nehme das Problem aber trotzdem sehr ernst. Die betroffenen Fahrzeughalter würden angeschrieben und in die Werkstätten gebeten. Die Werkstattbesuche im Rahmen der Rückrufaktionen sind für die Kunden kostenlos.