Der Axel Springer-Verlag legt sich im Netz mit den Nutzern von Werbeblockern an. Wer mit einer solchen Browser-Erweiterung den Online-Auftritt der Bild-Zeitung besucht, wird abgewiesen. Stattdessen bietet man ein Abonnement an, das nahezu Werbefreiheit garantieren soll.
Werbefreiheit nur gegen Bezahlung
Ein Werbeblocker (auch: Werbefilter) ist ein im Hintergrund ablaufendes Programm, das Werbung auf Webseiten entfernt. Werbung im Internet kommt in verschiedenen Arten vor, so etwa als Bilder, Videos, Texteinfügungen und Pop-ups. |
Dieser Schritt kommt für Branchenbeobachter nicht sonderlich überraschend. Verlage versuchen bereits seit Längerem, gegen die Nutzung von Adblockern vorzugehen, weil diese für Finanzierungsprobleme bei Online-Angeboten verantwortlich gemacht werden. Der Axel Springer-Verlag hat sich deshalb bereits einen Rechtsstreit mit dem Anbieter des bekannten Werbeblockers „Adblock“ geliefert, war damit aber vor mehreren Gerichten gescheitert. Während die Bild-Macher argumentierten, Adblock würde mit dem Angebot eines sogenannten Whitelistings gegen Bezahlung – also der Freigabe von Werbung auf einer Seite –erpresserisch vorgehen, bestätigten die Richter die Legalität dieses Geschäftsmodells. Anstatt die Entwickler anzugreifen, geht der Verlag deshalb nun gegen die Nutzer vor.
Auch „Bild Plus“-Abonnementen betroffen
Da davon knapp jeder vierte Bild Online-Leser betroffen ist, trifft dieser Schritt auf wenig Gegenliebe, wie zahlreiche Kommentare in sozialen Netzwerken belegen. Vor allem der Umstand, dass auch Abonnementen des „Bild Plus“-Dienstes, der gegen eine monatliche Gebühr Zugriff auf exklusive Inhalte bietet, von der Sperrung betroffen sind, wenn diese einen Werbeblocker nutzen, sorgte für Kritik. Manche nahmen es allerdings mit Humor und zeigten sich erfreut, dass der Werbeblocker nun auch vor versehentlichen Besuchen der Bild-Webseite schütze.