home Panorama Mission Completed: NASA schickt Weltraumteleskop „Kepler“ in den Ruhestand

Mission Completed: NASA schickt Weltraumteleskop „Kepler“ in den Ruhestand

Neun Jahre war das Weltraumteleskop „Kepler“ im All unterwegs, nun ist seine Mission beendet. Wie erwartet ging dem Teleskop der Treibstoff aus, weshalb man es in den Ruhestand entlassen habe, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz mit. „Kepler“, das nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler (1571-1630) benannt worden war, soll in seiner sicheren Umlaufbahn um die Sonne verbleiben. NASA-Manager Thomas Zurbuchen schrieb auf Twitter: „Die Zeit ist gekommen. Danke, dass du unseren Blick auf das Universum verändert hast.“

Auswertung der letzten „Kepler“-Daten wird noch Jahre dauern

INFO-BOX:
Weltraumteleskop "Kepler"
Das mehr als eine Tonne schwere und knapp fünf Meter hohe Weltraumteleskop „Kepler“ startete 2009 ins All und beobachtete neun Jahre einen festen Ausschnitt des Sternenhimmels im Sternbild Schwan, um extrasolare Planeten zu entdecken. Nach dem Ausfall zweier Reaktionsräder 2013 musste die Hauptmission beendet werden, worauf die Sekundärmission K2 mit anderen wissenschaftlichen Zielen folgte.
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Das Weltraumteleskop war 2009 ins All gebracht worden, um nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu suchen. Seitdem hat „Kepler“ mehr als 2.600 Planeten und Hinweise auf weitere entdeckt. Unter ihnen sind auch Planeten, die ähnlich groß wie die Erde sind und Leben beherbergen könnten. „Als wir angefangen haben, uns diese Mission auszudenken vor 35 Jahren, wussten wir von keinem Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Jetzt wissen wir, dass Planeten überall sind“, sagte der frühere NASA-Forscher William Borucki. Bei der Mission traten allerdings auch immer wieder technische Schwierigkeiten auf (siehe auch Info-Box). Seit 2013 operiert „Kepler“ daher nur noch in einer reduzierten Nachfolgemission („K2“).

„Als NASA‘s erste Planetenjäger-Mission hat „Kepler“ unsere Erwartungen bei weitem übertroffen und den Weg für unsere Entdeckungen und die Suche nach Leben in unserem Sonnensystem und darüber hinaus frei gemacht. „Kepler“ hat uns nicht nur gezeigt, wie viele Planeten dort draußen sein könnten, sondern gleich ein komplett neues Forschungsfeld aufgetan, das die Wissenschaftsgemeinde im Sturm erobert hat“, so NASA-Manager Zurbuchen. Noch kurz vor der Einstellung der Mission hatten die Wissenschaftler eine große Menge Daten von dem Teleskop herunterladen können. Die Auswertung dieser Daten dürfte noch einige Jahre in Anspruch nehmen.

„TESS“: Nachfolger ist bereits im All

Der Nachfolger von „Kepler“ ist bereits unterwegs. Im April hatte sich das Weltraumteleskop „TESS“ (Transiting Exoplanet Survey Satellite) vom US-Bundesstaats Florida zur Planetensuche auf den Weg ins All gemacht. Die rund 200 Millionen US-Dollar teure Mission soll zunächst etwa zwei Jahre dauern.

„TESS“ ist ungefähr so groß wie ein Kühlschrank und besitzt vier Kameras. Das Teleskop beobachtet das Licht bestimmter Sterne. Lässt dieses kurz nach, könnte das bedeuten, dass ein Planet vorbeigezogen ist. „TESS“ soll ein deutlich größeres Gebiet als „Kepler“ erforschen und könnte sowohl kleine, steinige Planeten als auch riesige Himmelskörper entdecken. Der Fokus liegt aber auf Sternen, die relativ nah an der Erde liegen.