In Nordkorea drehen sich die Uhren in Zukunft anders – und das ist wörtlich gemeint. Der erste Mann im Staat, Kim Jong-un, hat kürzlich die Einführung einer neuen Zeitzone angekündigt und damit das isolierte Land weiter von seiner Nachbarschaft abgekoppelt. Als Begründung dient alter Groll gegen Japan.
Japanische Zeit unerwünscht
Die Demokratische Volksrepublik Korea, besser bekannt als Nordkorea, ist ein Staat in Ostasien. Er wurde am 26. August 1948 proklamiert. |
Damit möchte die Diktatur am 15. August Schluss machen. Anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung von der japanischen Herrschaft will man die „Pjöngjang Zeit“ einführen und die Uhren im gesamten Staatsgebiet um eine halbe Stunde zurückdrehen. So sollen auch die letzten Hinterlassenschaften der verhassten Kolonialzeit verschwinden.
Schwierigkeiten für innerkoreanische Beziehungen?
Was wie eine Posse der geltungshungrigen nordkoreanischen Führung wirkt, könnte die Beziehungen zu den Nachbarn weiter verkomplizieren. So warnt das südkoreanische Verteidigungsministerium vor der Einführung der neuen Zeit. Sie könnte zu Verwirrung im beiderseitigen Austausch führen. Als Beispiel nannte eine Sprecherin den Pendelverkehr bei der grenznahen nordkoreanischen Stadt Kaesong, in der man gemeinsame Industrieanlagen unterhält. Südkorea will aus praktischen Gründen an der japanischen Zeit festhalten.