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Überraschung in Stockholm: Literatur-Nobelpreis 2016 geht an amerikanischen Liedermacher Bob Dylan

Große Überraschung in Stockholm: Der diesjährige Träger des Literaturnobelpreises heißt Bob Dylan. Der Liedermacher werde für seine poetischen Neuschaffungen in der großen amerikanischen Gesangstradition geehrt, verkündete das Nobelpreiskomitee am heutigen Donnerstag in Stockholm. Geehrt wird Dylan zusammen mit den anderen diesjährigen Preisträgern am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896). Die Auszeichnung ist mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 830.000 Euro) dotiert.

Rund 220 Autoren für Literaturnobelpreis 2016 nominiert

INFO-BOX:
Literatur-Nobelpreisträger
2016: Bob Dylan
2015: S. Alexijewitsch
2014: Patrick Modiano
2013: Alice Munro
2012: Mo Yan
2011: Tomas Tranströmer
2010: Mario Vargas Llosa
2009: Herta Müller
2008: J.-M. Gust. Le Clézio
2007: Doris Lessing
2006: Orhan Pamuk
Zu den bekanntesten Songs des 1941 in Duluth im US-Bundesstaat Minnesota geboren Dylan gehören Klassiker wie „Blowin‘ In The Wind“ oder „Like A Rolling Stone“. In Dylans mehr als 500 Werken finden sich Einflüsse von Dichtern wie den Franzosen Arthur Rimbaud und Charles Baudelaire ebenso wie zahlreiche religiöse Elemente. Immer wieder war spekuliert worden, dass Dylan, der als einer der einflussreichsten Musiker des Pop und Rock gilt, auf der Liste des Nobelpreiskomitees stehen würde – allerdings hatten die wenigsten mit reellen Siegchancen Dylans gerechnet. Als Favoriten auf den diesjährigen Literaturnobelpreis galten bei den Buchmachern eher Namen wie Ngugi Wa Thiong’o (Kenia), Haruki Murakami (Japan), Philip Roth (USA) oder der syrische Dichter Adonis. Insgesamt waren rund 220 Autoren für den Preis nominiert.

Dylan ist der 12. Literaturnobelpreisträger aus den Vereinigten Staaten, die letzte US-amerikanische Preisträgerin war die Schriftstellerin Toni Morrison im Jahre 1993. Im vergangenen Jahr hatte die Weißrussin Swetlana Alexijewitsch die prestigeträchtige Auszeichnung verliehen bekommen, die letzte deutsche Gewinnerin war die Schriftstellerin Herta Müller 2009 (siehe Info-Box).

Stimme der Bürgerrechtsbewegung in den 60er-Jahren

Der Nobelpreis für Literatur, der seit 1901 vergeben wird, gilt weltweit als die wichtigste literarische Auszeichnung. Nach dem Willen Alfred Nobels sollte den Preis derjenige erhalten, „der in der Literatur des Ausgezeichnetste in idealistischer Richtung hervorgebracht hat“. Das Werk soll überdies von hohem literarischem Rang sein und dem Wohl der Menschheit dienen.

Bob Dylan wurde mit seinen poetischen Liedern in den 1960er-Jahren zur Stimme der Bürgerrechtsbewegung. Neben seinem musikalischen Schaffen drehte er Filme, schuf Bilder und Skulpturen und veröffentlichte Romane („Tarantula“).

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