Julian Assange, Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, hält sich immer noch in der ecuadorianischen Botschaft in London auf, in die er sich im Juni 2012 geflüchtet hat. Er versucht damit der Auslieferung an Schweden zu entgehen, wo ihm Vergewaltigung vorgeworfen wird. Assange hat sich nach eigenen Angaben nichts vorzuwerfen und befürchtet, dass ihn die Schweden an die USA ausliefern, wo ihm der Prozess wegen Geheimnisverrats gemacht werden könnte.
In der Vergangenheit hat Wikileaks immer wieder streng vertrauliche Unterlagen der Öffentlichkeit bekannt gemacht, in denen beispielsweise Vorgehensweisen der US-Streitkräfte in Afghanistan und im Irak beschreiben wurden, die als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewertet werden können. Erst kürzlich veröffentlichte Wikileaks brisante Dokumente, die beweisen, dass bereits seit Jahren die deutsche Bundeskanzlerin, mehrere ihrer Minister sowie Frankreichs Präsident Hollande und zahlreiche seiner Vorgänger ausspioniert wurden.
Assange bittet um Asyl als humanitäre Geste
Die Website WikiLeaks (häufig auch Wikileaks) ist eine Enthüllungsplattform, auf der Dokumente anonym veröffentlicht werden, die durch Geheimhaltung als Verschlusssache, Vertraulichkeit, Zensur oder auf sonstige Weise in ihrer Zugänglichkeit beschränkt sind (Whistleblowing). |
Wegen seiner beruflichen Aktivitäten als Enthüllungsjournalist werde er verfolgt und sei vom Tode bedroht. Frankreich könne ihn als einziges Land vor politischer Verfolgung bewahren. Assange betonte in seinem Schreiben, dass er nie nach strafrechtlichen Gesichtspunkten eines Verbrechens bezichtigt werden konnte, auch nicht von Schweden. Wenn er von Frankreich aufgenommen würde, wäre dies nicht nur eine humanitäre Geste, sondern auch eine Ermutigung für alle Journalisten, die für die Wahrheit ihr Leben riskieren. Das Asylgesuch Assanges wurde jedoch von Frankreich abgelehnt. Es sei keine unmittelbare Gefahr für Assange zu erkennen, hieß es sinngemäß in einer knappen Reaktion aus dem Elysée-Palast.