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Wissenschaftler: Monster von Loch Ness wahrscheinlich ein riesiger Aal

Das sagenumwobene Monster von Loch Ness ist aller Wahrscheinlichkeit nach kein monströses Seeungeheuer, sondern ein großer Aal. Darauf weisen Ergebnisse einer umfangreichen DNA-Analyse von Wasserproben aus dem See in Schottland hin. Dabei wurden nach Angaben des Forschers Neil Gemmel von der Universität Otago in Neuseeland keinerlei Hinweise auf ein saurierartiges Tier gefunden. Hingegen gebe es ein „sehr großes Vorkommen an Aal-DNA“.

Erste „Nessie“-Sichtung bereits im Jahr 565

Gemmel und sein Team hatten ein Jahr lang rund 300 Wasserproben an verschiedenen Stellen von Loch Ness genommen. „Praktisch in jeder einzelnen Probe war Aal-DNA“, so der Forscher. Wie groß die Fische seien, könne man anhand der vorhandenen Daten zwar nicht sagen. Allerdings hätten Taucher von Aalen berichtet, die so dick wie ihre Beine waren, um die vier Meter lang. Auch wenn dies deutlich außerhalb der Norm wäre, seien Mutationen oder natürlich Variationen nicht völlig ausgeschlossen, sagte der Genforscher laut der britischen BBC im schottischen Drumnadrochit. DNA von Stören, Welsen oder gar Haien habe das Team bei seinen Untersuchungen hingegen nicht gefunden. Schon 1933 hätten Forscher vermutet, dass es sich bei dem Ungeheuer von Loch Ness in Wirklichkeit um einen riesigen Aal handele.

INFO-BOX:
Livecam
Für alle, die einmal selbst aus der Ferne auf die Suche nach Nessie gehen wollen, gibt es am Ufer von Loch Ness eine Livecam. Klicken Sie dazu einfach unten auf "zur Nessie-Cam".
zur Nessie-Cam
Zum ersten Mal tauchte das „Nessie“ genannte Ungetüm bereits im Jahr 565 auf. Der Geistliche Abdomnan von Iona berichtete, wie es einen Mann im See attackierte. Nur mit Gottes Hilfe habe man ihn retten können. Auch in den folgenden 1.500 Jahren gab es immer wieder Berichte über angebliche Sichtungen des Ungeheuers im dem etwa 230 Meter tiefen schottischen Süßwassersee – zuletzt am 26. März von einem Paar aus den USA. Mit der Erschließung der Region durch Straßen in den 1930er-Jahren nahmen die Sichtungen in erheblichem Maße zu – vor allem im Sommer. Diverse Aufnahmen, die Nessie angeblich zeigen sollen, stellten sich jedoch als falsche Interpretationen oder gar plumpe Fälschungen heraus. Ebenso reichlich wie die Schilderungen sind auch die Theorien über Nessie. Einmal sollte es sich über den letzten überlebenden Dinosaurier handeln, ein anderes Mal waren es ein Drache, ein Baumstamm, ein Fisch, ein Watvogel oder gar nur sich unheimlich auftürmende Wellen.

Erbgut-Analyse mittels eDNA

Mithilfe ihrer DNA-Analyse hatten sich die neuseeländischen Forscher ein umfangreiches Bild vom Leben in Loch Ness machen können – von den kleinsten Bakterien bis hin zu größeren Tieren. Sie stützten sich dabei auf die sogenannte eDNA. Damit können selbst kleinste Spuren von Erbgut analysiert werden, die Lebewesen in der Umwelt hinterlassen. Solche Spuren finden sich beispielsweise in Fragmenten von Haut, Fell, Federn, Schuppen, Kot oder Urin und lösen sich meist nach kurzer Zeit wieder auf. Die Wissenschaftler räumten allerdings ein, dass man nur mithilfe von Wasserproben nicht alle Tiere in dem See nachweisen könne.