home Sport Bundesligist Hannover 96 entlässt Manager Horst Heldt – Dietmar Beiersdorfer als Nachfolger?

Bundesligist Hannover 96 entlässt Manager Horst Heldt – Dietmar Beiersdorfer als Nachfolger?

Der akut abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat sich mit sofortiger Wirkung von Manager Horst Heldt getrennt. Dies gaben die Niedersachsen am heutigen Dienstag bekannt. Dem 49-Jährigen, der seit März 2017 für Hannover 96 gearbeitet hatte, wurde die sportliche Talfahrt des Klubs zum Verhängnis.

„Die aktuelle Mannschaft ist kaputt“

INFO-BOX:
Stationen von
Horst Heldt
Als Spieler:
1988-1995: 1. FC Köln A.
1990-1995: 1. FC Köln
1995-1999: 1860 München
1999-2001: Eintr. Frankfurt
2001-2002: SK Sturm Graz
2003-2006: VfB Stuttgart
2005: VfB Stuttgart II

Als Manager:
2006-2010: VfB Stuttgart
2010-2016: FC Schalke 04
2017-2019: Hannover 96
„Die Zielsetzung der Fußball-Bundesligasaison 2018/19 war, einen gesicherten Tabellenmittelplatz zu erreichen. Die Sportliche Leitung hat versichert, dass dieses Ziel mit den Transfers erreicht wird und die Mannschaft konkurrenzfähig ist“, hieß es in einer Klubmitteilung. Und weiter: „Diese Einschätzung hat sich nicht bestätigt.“ Gesellschafter und Aufsichtsrat hatten sich zuvor über die weiteren Schritte abgestimmt. Schon nach der 1:3-Niederlage am vergangenen Wochenende in Wolfsburg hatte Hannover-Geschäftsführer Martin Kind erklärt, dass der Verein einen Neuanfang in der 2. Liga benötige. Bereits zuvor hatte er Heldts Kaderzusammenstellung harsch kritisiert: „Die aktuelle Mannschaft ist kaputt, schlecht zusammengestellt und gescheitert. Und das bei der teuersten Mannschaft, die wir je hatten.“ An Spekulationen für die Heldt-Nachfolge wollte sich der Verein nicht beteiligen. Als aussichtsreicher Kandidat gilt nach Berichten des Magazins „Sportbuzzer“ Dietmar Beiersdorfer. Dieser war in der Bundesliga bereits als Manager beim Hamburger SV aktiv.

Heldt, der in Hannover nie ganz glücklich wurde, entließ 2017 kurz nach Amtsantritt als eine seine ersten Amtshandlungen den damaligen Trainer Daniel Stendel und installierte André Breitenreiter, der den sofortigen Wiederaufstieg ins Fußball-Oberhaus schaffte. Im Herbst desselben Jahres wollte Heldt zum 1. FC Köln wechseln, doch Hannover lehnte ab. Zum Ende der vergangenen Saison, die die Niedersachsen als Aufsteiger auf einem respektablen 13. Tabellenplatz abschlossen, kokettierte Heldt erneut mit einem Wechsel, dieses Mal zum VfL Wolfsburg. Erneut schob der Verein diesen Absichten einen Riegel vor. Nach dem desaströsen Abschneiden in der laufenden Saison (Hannover liegt mit elf Zählern Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz), wird dem zweimaligen Nationalspieler Heldt die Hauptschuld an der Misere gegeben. Transfers wie der Brasilianer Walace, der Japaner Takuma Asano oder der Österreicher Kevin Wimmer hätten das Team nicht verstärkt, dafür aber zu einem Jahresverlust von rund 18 Millionen Euro geführt.

Auch Trainer Doll dürfte nach Saisonende gehen

Noch Anfang Januar hatte Heldt, dessen Verhältnis zu Geschäftsführer Kind in der letzten Wochen immer angespannter gewesen sein soll, als letzten Rettungsversuch Trainer Breitenreiter entlassen und durch Thomas Doll ersetzt. Doch auch dieser letzte Rettungsanker verpuffte, die Niedersachsen verloren unter Doll acht von neun Pflichtspielen. Trotzdem bekam der Trainer eine Jobgarantie bis Saisonende ausgestellt. Allerdings schrieb der Verein in seiner heutigen Mitteilung: „Hannover 96 benötigt einen Neuanfang“. Damit dürfte auch Dolls Zukunft über das Saisonende hinaus mehr als ungewiss sein.