Lance Armstrongs Doping-Vergehen könnten späte Folgen für den ehemaligen Profiradsportler haben. Der Amerikaner muss sich demnächst vor Gericht verantworten und könnte zu einer hohen Schadensersatzzahlung verurteilt werden. Kläger sind ein ehemaliger Teamkollege und die US-Regierung.
1. Sponsor sieht sich als Betrugsopfer
2. Ehemaliger Teamkollege Floyd Landis treibende Kraft hinter Prozess
Sponsor sieht sich als Betrugsopfer
US Postal Service Pro Cycling Team |
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Die Mannschaft "US Postal Service Pro Cycling Team" wurde 1996 gegründet und bestand überwiegend aus dem Personal der zuvor aufgelösten Motorola-Mannschaft. 2004 zog sich US Postal aus dem Radsport zurück, seitdem fährt das Team als "Discovery Channel Pro Cycling Team". Mit einem Klick auf „mehr dazu“ erhalten Sie weitere Informationen zu den ehemaligen Teammitgliedern. |
Der Besitzer seines Teams, die Gesellschaft Tailwind Sports, hatte von 2000 bis 2004 mehr als 32 Millionen Dollar von US Postal erhalten, wovon 13,5 Millionen Dollar an Armstrong geflossen sein sollen. Das halbstaatliche Unternehmen sieht sich durch den Radsportler getäuscht. Nach Argumentation der Anwälte hätte man keine derart hohen Zahlungen bewilligt, wäre man über den Einsatz verbotener Substanzen informiert gewesen. Armstrong widerspricht dieser Darstellung. Das Unternehmen habe von der Zusammenarbeit profitiert und vom Doping im Team gewusst. Mit dieser Begründung hatten der Radsportler und seine Verteidiger den Prozess bereits im Vorfeld abwenden wollen. Ein Antrag auf Klageabweisung war vergangene Woche jedoch gescheitert.
Ehemaliger Teamkollege Floyd Landis treibende Kraft hinter Prozess
Der Rechtsstreit schwelt bereits seit 2010. Damals reichte der ehemalige Teamkollege und ebenfalls des Dopings überführte Floyd Landis die Klage ein. Die US-Regierung schloss sich dieser an, nachdem Armstrong 2013 in einem Interview mit der Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey umfangreich Stellung zu seinem Doping-Missbrauch bezog. Für Landis, mit dem sich Armstrong schon zuvor überworfen hatte, wäre eine Verurteilung seines ehemaligen Mitstreiters vor allem ein finanzieller Erfolg. Als Whistleblower stünde ihm nach US-Recht bis zu einem Viertel der Klagesumme, also beinahe 25 Millionen Dollar, zu.