Die Sperre russischer Leichtathleten für internationale Wettkämpfe bleibt bestehen. Den Sportlern wird nach aller Wahrscheinlichkeit auch die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro verwehrt. Der Leichtathletik-Weltverband IAAF reagierte mit dieser Entscheidung auf Doping-Enthüllungen der vergangenen Monate.
1. Kontrolleure wurden unter Druck gesetzt
2. Putin appelliert vergeblich an IAAF
Kontrolleure wurden unter Druck gesetzt
IAAF-Mitteilung |
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Schon im November vergangenen Jahres hatte die WADA einen Bericht vorgelegt, in dem flächendeckendes Doping im russischen Leistungssport nachgewiesen wurde. Im Mai folgte ein Artikel in der „New York Times“, die unter Berufung auf den ehemaligen Leiter eines Moskauer Kontrolllabors berichtete, dass von 33 russischen Sportlern, die bei den Winterspielen 2014 in Sotschi eine Medaille gewonnen hatten, mindestens 15 leistungssteigernde Mittel genommen hatten. Um dies zu vertuschen, habe man deren Proben gegen unbelastete ausgetauscht.
Putin appelliert vergeblich an IAAF
Nach den Enthüllungen entschied sich die IAAF für eine Suspendierung des russischen Verbands und legte eine Liste mit geforderten Reformen vor. Der russische Sportminister Wladimir Mutko versprach, diese umzusetzen. IAAF-Präsident Sebastian Coe hatte zuletzt von Fortschritten gesprochen, offenbar genügten diese den Verantwortlichen angesichts des jüngsten WADA-Berichts jedoch nicht. Ein Appell des russischen Präsidenten Wladimir Putin zeigte ebenfalls keine Wirkung. Er hatte vor der Bekanntgabe der Entscheidung gesagt, man könne nicht die gesamte Mannschaft für die Regelverstöße einzelner verantwortlich machen. Den Vorwurf systematischen Dopings mit Unterstützung der Behörden wies er gleichzeitig zurück.