Der Leichtathletik-Welt steht ein neuer Doping-Skandal ins Haus. Untersuchungen einer unabhängigen Ermittlungskommission der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) haben massive Verstöße gegen die Doping-Regeln des Internationalen Leichtathletik-Verbands (IAAF) durch russische Sportler und Trainer festgestellt. In diesem Zusammenhang empfiehlt man den Ausschluss Russlands aus dem Verband und die lebenslange Sperre von insgesamt zehn Sportlern und Trainern.
Manipulationsvorwürfe gegen russisches Labor
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA, englisch World Anti-Doping Agency) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Montreal, die weltweit Maßnahmen gegen Doping im Leistungssport organisiert. |
Ob und welche Konsequenzen dem russischen Sport drohen, liegt nun in der Hand der jeweiligen Verbände. Ausschlüsse und Sperrungen sind Aufgabe des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und des IAAF. Der Leichtathletik-Verband hat bereits bestätigt, die Informationen ernst zu nehmen und Schritte zu prüfen. Die russischen Verantwortlichen verurteilten die Anschuldigungen als „politisch motiviert“.
Ehemaliger IAAF-Präsident soll Doping unterstützt haben
In der Kritik steht allerdings auch IAAF selbst. Nahezu zeitgleich zum WADA-Bericht forderte die Ethikkommission des IOC die Suspendierung des ehemaligen IAAF-Präsidenten Lamine Diack von seiner Rolle als Ehrenpräsident. Der Senegalese steht unter dem Verdacht der Bestechlichkeit und soll Doping-Fälle vertuscht haben.