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Leichtathletik: Russische Sportler und Trainer sollen bewusst gedopt haben

Der Leichtathletik-Welt steht ein neuer Doping-Skandal ins Haus. Untersuchungen einer unabhängigen Ermittlungskommission der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) haben massive Verstöße gegen die Doping-Regeln des Internationalen Leichtathletik-Verbands (IAAF) durch russische Sportler und Trainer festgestellt. In diesem Zusammenhang empfiehlt man den Ausschluss Russlands aus dem Verband und die lebenslange Sperre von insgesamt zehn Sportlern und Trainern.

Manipulationsvorwürfe gegen russisches Labor

INFO-BOX
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA, englisch World Anti-Doping Agency) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Montreal, die weltweit Maßnahmen gegen Doping im Leistungssport organisiert.
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Nach der Überprüfung, die durch den früheren WADA-Chef Richard Pount geleitet wurde, resümierte die Kommission, man habe einen systematischen Doping-Betrug und eine tief verwurzelte Betrugskultur bei russischen Sportlern und Leichtathletik-Trainern festgestellt. Möglich soll dies unter anderem durch die Mithilfe eines Kontrolllabors in Moskau gewesen sein, das auf Geheiß des Sportministers Witali Mutko bestimmte Proben manipuliert habe. Als Reaktion darauf forderte die Kommission, das Labor zu schließen und dessen Direktor abzulösen.

Ob und welche Konsequenzen dem russischen Sport drohen, liegt nun in der Hand der jeweiligen Verbände. Ausschlüsse und Sperrungen sind Aufgabe des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und des IAAF. Der Leichtathletik-Verband hat bereits bestätigt, die Informationen ernst zu nehmen und Schritte zu prüfen. Die russischen Verantwortlichen verurteilten die Anschuldigungen als „politisch motiviert“.

Ehemaliger IAAF-Präsident soll Doping unterstützt haben

In der Kritik steht allerdings auch IAAF selbst. Nahezu zeitgleich zum WADA-Bericht forderte die Ethikkommission des IOC die Suspendierung des ehemaligen IAAF-Präsidenten Lamine Diack von seiner Rolle als Ehrenpräsident. Der Senegalese steht unter dem Verdacht der Bestechlichkeit und soll Doping-Fälle vertuscht haben.

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