Silas Wamangituka vom Bundesligisten VfB Stuttgart ist offenbar nicht der, für den man ihn gehalten hat. Sein korrekter Name lautet demnach Silas Katompa Mvumpa. Auch das bisher angegebene Geburtsdatum des Flügelstürmers ist wohl falsch. Wie der Verein am Dienstag bekanntgab, wurde Silas am 6. Oktober 1998 in Kinshasa geboren und ist damit bereits 22 Jahre alt – ein Jahr älter, als bislang angenommen. Der VfB steht wegen des Falls bereits in Kontakt mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL).
1. VfB fürchtet keine rechtlichen Konsequenzen
2. Silas wertvollster Spieler im VfB-Kader
VfB fürchtet keine rechtlichen Konsequenzen
„Wir haben sofort, nachdem Silas sich uns anvertraut hatte, alle aus unserer Sicht nötigen Maßnahmen eingeleitet und die zuständigen Stellen eingeschaltet“, sagte der VfB-Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger laut der Mitteilung des Vereins. „Wir machen diesen ungewöhnlichen Fall ganz bewusst von uns aus öffentlich, um zu unterstreichen, dass wir so transparent vorgehen wollen, wie es mit Rücksicht auf den Schutz unseres Spielers möglich ist“. Konsequenzen für den Profi oder den Verein fürchten die Schwaben indes nicht. Nach juristischer Bewertung des Sachverhalts gehe man davon aus, dass der Spieler im Besitz einer gültigen Spielberechtigung war und ist. Zudem rechnet der VfB damit, dass Silas zu gegebener Zeit eine neue, auf seinen richtigen Namen lautende Spielberechtigung bekommen werde.
Stationen von Silas Katompa Mvumpa |
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Junioren: 2011-2017: Ol. Matete FC 2017-2018: Olympique Alès Herren: 2018: Olympique Alès 2018: Paris FC II 2018-2019: Paris FC seit 2019: VfB Stuttgart |
Sein damaliger Spielervermittler soll Silas daraufhin unter massivem Druck davon überzeugt haben, dass er nicht mehr nach Europa zurückkehren dürfe, wenn er Belgien einmal verlassen habe. In der Folge soll der Spielervermittler Silas Identität geändert haben. „Nach der Angabe abweichender Personalangaben erhöhte sich seine Abhängigkeit zu dem Vermittler zusätzlich – denn ab sofort war er erpressbar“, heißt es dazu auf der VfB-Homepage. Silas, der inzwischen neue Berater hat, erklärte: „Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt und mir auch um meine Familie im Kongo große Sorgen gemacht. Es war ein schwerer Schritt für mich, meine Geschichte zu offenbaren“.
Silas wertvollster Spieler im VfB-Kader
Der Bundesligist sicherte Silas seine volle Unterstützung zu. „Silas bleibt der Spieler, der sich in die Herzen unserer Fans und seiner Mitspieler gespielt hat, seit er hier in Stuttgart ist“, sagte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat. „In Bezug auf die Namensänderung ist er vor allem Opfer. Entsprechend werden wir ihn auch schützen“. Er habe Hochachtung davor, dass der junge Spieler, „fast auf sich allein gestellt und ohne Wissen um die Folgen den Schritt gewagt hat, seine Situation zu klären“. In der abgelaufenen Spielzeit gehörte der Außenstürmer zu den Shootingstars der Liga. In 25 Einsätzen für seinen Klub erzielte er elf Tore und bereitete weitere fünf vor, ehe ihn im Frühjahr ein Kreuzbandriss außer Gefecht setzte. Seinen Marktwert hat Katompa Mvumpa binnen weniger Monate mehr als verdoppelt. Dieser liegt laut transfermarkt.de aktuell bei rund 25 Millionen Euro. Damit ist er der wertvollste Spieler im VfB-Kader.