Der Paketzusteller Hermes will die Zahl seiner Paketshops bis zum Jahr 2020 von derzeit rund 15.000 auf 20.000 Filialen aufstocken. Gleichzeitig sollen Lieferungen standardmäßig nur noch an diese erfolgen, eine Zustellung an Privatadressen bleibt gegen eine Zusatzgebühr aber möglich. Dies berichtet die „Lebensmittelzeitung“. Direktlieferungen an die Haustür seien auf Dauer zu kostspielig, so das Unternehmen. Transportunternehmen denken daher seit Jahren über alternative Zustellmöglichkeiten nach. Die neuen Hermes-Paketshops sollen vor allem in Metropolregionen entstehen und so die Paketfahrer entlasten.
1. Paketaufkommen wird sich bis 2025 verdoppeln
2. 50 Cent für eine Lieferung an die Haustür
Paketaufkommen wird sich bis 2025 verdoppeln
Hermes Germany GmbH |
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Die Hermes Germany GmbH mit Sitz in Hamburg gehört zur 2009 gegründeten Hermes Europe und ist eine 100-prozentige Tochter der Otto Group. Europaweit gibt es aktuell rund 20.000 Hermes-Paketshops. |
Nach einer Untersuchung der Unternehmensberatung McKinsey wird sich das Paketaufkommen bis 2025 im Vergleich zu heute nahezu verdoppeln. Zur Entlastung der Fahrer wird daher auch über den Einsatz von Drohnen zur Paketzustellung nachgedacht. Experten der Unternehmensberatung MRU bezweifeln jedoch die Durchsetzungsfähigkeit dieser Idee, da Drohnen bisher die entsprechende Reichweite und Transportkapazität fehle.
50 Cent für eine Lieferung an die Haustür
Wer eine Lieferung wie bisher nach Hause wünsche oder nicht in der Lage sei, seine Sendung in einem Paketshop abzuholen, können den Lieferservice bis an die Haustür weiter nutzen. Hermes aber auch andere Lieferdienste wie DPD wollen diese Option aber zukünftig kostenpflichtig machen. Eine Zustellung an der Haustür würde so mit ca. 50 Cent je Lieferung zu Buche schlagen. Begründet wird dieser Schritt mit einem immer größer werdenden Aufwand bei der Zustellung. Diese werde zudem immer teurer, da viele Menschen tagsüber nicht zu Hause seien und die Paketboten dann mehrere Zustellversuche unternehmen müssten.
Um den Umstieg schnell zu bewältigen, kündigte Hermes zudem den Einsatz einer neuen Scannertechnologie an. Die verbesserten mobilen Scanner der Firma Zebra Technologies sollen beispielsweise das Einlesen beschädigter Barcodes verbessern. Die Einführung der neuen Technik soll bereits bis April dieses Jahres abgeschlossen sein.