Die Arbeit für internationale Unternehmen verspricht ein gutes Betriebsklima und eine überdurchschnittliche Bezahlung. Auf viele Bewerber wirken die Namen großer Firmen deshalb wie ein Magnet. Diesen Umstand machen sich seit einiger Zeit Betrüger mit gefälschten Jobangeboten zunutze. Auch in Deutschland sind mittlerweile Fälle bekannt.
1. Datendiebstahl und finanzielle Abzocke
2. Unternehmen gegen Fake-Angebote weitgehend machtlos
Datendiebstahl und finanzielle Abzocke
Die Masche ist dabei oft die gleiche: Die Betrüger erstellen im Namen eines bekannten Unternehmens einen Eintrag in einer Jobbörse oder schreiben ihre späteren Opfer direkt per E-Mail an. Reagieren diese auf die vermeintliche berufliche Chance, versuchen die Betrüger so viele persönliche Daten wie möglich zu erlangen. Diese können später auf dem Schwarzmarkt zu hohen Preisen verkauft werden. In manchen Fällen wird das Opfer aber auch direkt zur Kasse gebeten, beispielsweise für Vermittlungsdienstleistungen oder Software, die angeblich für die Arbeit notwendig ist. Dabei betreiben die Kriminellen zum Teil einen hohen Aufwand. Selbst Online-Bewerbungsgespräche, wie sie im englischsprachigen Raum immer häufiger üblich sind, wurden fingiert.
Bekannt sind die Betrugsversuche vor allem aus den USA und Großbritannien, aber auch in Deutschland tauchen immer häufiger fingierte Stellenangebote auf. Kai Fain, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Compliance, spricht von mehreren Hundert Fällen im Jahr und geht von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Nach Ansicht Fains verzichteten viele Betrugsopfer darauf, Anzeige zu erstatten, weil die Chancen verschwindend gering sind, die Täter zu ermitteln. Häufig würden diese von Asien aus operieren. Dennoch bestätigte das hessische Landeskriminalamt, bereits mit solchen Fällen in Kontakt gekommen zu sein.
Unternehmen gegen Fake-Angebote weitgehend machtlos
Mittel, gegen die gefälschten Anzeigen vorzugehen, gibt es nur wenige. Unternehmen, die darüber Kenntnis erlangen, können Betreiber von Jobportalen auffordern, die Angebote zu löschen und gleichzeitig offensiv aufklären. Bewerber hingegen können sich im Zweifel bei den Unternehmen direkt rückversichern, dass es die ausgeschriebene Stelle tatsächlich gibt. Spätestens wenn für den Job Geld verlangt wird, sollten die Alarmglocken läuten.