Ob Apple iPhone, Samsung Galaxy oder Sony Xperia: Handys und Smartphones am Ohr stehen seit jeher im Verdacht, durch Strahlung Krebs auszulösen. In Zeiten nicht-smarter Mobiltelefone waren die Strahlungswerte noch ein größeres Thema, heutzutage wird der Wert von vielen Herstellern gar nicht mehr angegeben, weil er für die Kaufentscheidung der meisten Kunden keine Rolle spielt. Dennoch geben auch heutzutage alle Smartphones Strahlung ab. Dabei gibt es jedoch große Unterschiede, wie eine aktuelle Auflistung des Statistik-Portals Statista auf Basis aktueller Daten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zeigt.
1. Samsung mit acht Modellen unter den strahlungsärmsten Geräten
2. In den USA schon SAR-Werte ab 1,6 Watt/kg bedenklich
Samsung mit acht Modellen unter den strahlungsärmsten Geräten
Die Strahlung von Handys und Smartphones wird durch den sogenannten SAR-Wert („Specific Absorption Rate“) ermittelt. Dieser gibt Auskunft darüber, wieviel der Energie der von Smartphones genutzten hochfrequenten elektromagnetischen Felder an den Nutzer weitergegeben wird. Die Werte ermittelte das BfS beim Führen von Telefongesprächen, da hier die Strahlung der Geräte mit am stärksten ausfällt. Wie die erste Statistik zeigt, teilen sich die chinesischen Hersteller Xiaomi und OnePlus die ersten vier Plätze der am stärksten strahlenden Smartphones.
Spitzenreiter mit einem SAR-Wert von 1,75 Watt pro Kilogramm ist das Xiaomi Mi A1, gefolgt vom OnePlus 5T mit 1,68 Watt/kg. Auf den Plätzen folgen das Xiaomi Mi Max 3 und das OnePlus 6T. Das Apple iPhone 7 kommt mit einem SAR-Wert von 1,38 Watt/kg auf Platz 9 der Tabelle, das iPhone 8 landet mit 1,32 Watt/kg auf Platz 14. In der Statistik der strahlungsärmsten Smartphones ist Samsung gleich acht Mal vertreten. An der Spitze steht das Galaxy Note 8 mit einem SAR-Wert von 0,17 Watt/kg. Mit demselben Wert landet das ZTE Axon Elite auf dem zweiten Rang, gefolgt vom LG G7 auf dem Bronze-Platz. Die Plätze vier und fünf belegen das Galaxy A8 sowie das S8+, gefolgt vom Galaxy S7 edge.
Das chinesische Hersteller durchaus auch strahlungsarme Smartphones bauen können, beweist ZTE mit den weiteren Modellen Blade A610 und Blade V9 auf den Plätzen 13 und 16. Ebenfalls unter den strahlungsärmsten Modellen finden sich das HTC U11 life sowie die Motorola-Geräte Moto g5 plus und Moto Z. Interessanterweise gar nicht in den Listen vertreten ist der größte chinesische Hersteller Huawei, dessen aktuelle Geräte ein Spektrum von 0,36 Watt/kg beim P8 lite bis 1,27 Watt/kg beim P smart abdecken.
In den USA schon SAR-Werte ab 1,6 Watt/kg bedenklich
Als strahlungsarm gelten laut BfS Geräte mit einem SAR-Wert von maximal 0,6 Watt pro Kilogramm. Diesen Wert erfüllen rund 60 Prozent der aktuell auf dem Markt erhältlichen Smartphones. Der höchste empfohlene Grenzwert liegt nach Angaben der „Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung“ bei 2 Watt pro Kilogramm. Diesen Wert erreichen selbst die strahlungsintensivsten Geräte nicht. Der aktuelle Grenzwert ist seit 1998 gültig, im selben Jahr schlossen sich die Deutschen Strahlenschutzkommission und ein Jahr später auch die EU-Kommission an.
In den USA sieht die „Federal Communications Commission“ (FCC) hingegen schon SAR-Werte über 1,6 Watt/kg als bedenklich an. Um sich möglichst effektiv vor Strahlung durch Smartphones zu schützen, empfiehlt das BfS unter anderem die Nutzung eines Headsets beim Telefonieren: „Wenn man mit dem Handy telefoniert, wird ein Teil der Energie dieser Felder im Kopf aufgenommen. Führt man das Handy zum Beispiel in der Hosen- oder Hemdtasche bei sich und benutzt zum Telefonieren ein Headset, so wird die Energie von dem Körperteil aufgenommen, in dessen Nähe sich das Handy befindet.“