Einer aktuellen Studie zufolge besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Überlastung von Frauen und der Häufigkeit der Erkrankung ihrer Kinder. Rund zwei Drittel aller Kinder, die gemeinsam mit ihrer Mutter eine Kur besuchten, benötigten demnach selbst eine Behandlung.
Wie aus den Daten des Müttergenesungswerks (MGW) hervorgeht, wirkt sich die Überlastung der Mütter auch auf deren Kinder aus. Der Grund für einen Kuraufenthalt basiere bei ca. 80 Prozent der Mütter auf Erschöpfungszuständen bis hin zum Burnout, gab das MGW in einer Pressemitteilung bekannt. Der Studie zugrunde liegen Informationen über 50.000 Frauen mit rund 72.000 mitreisenden Kindern, die sich in 2014 einer Mutter-Kind-Kurmaßnahme im Müttergenesungswerk unterzogen hatten.
Viele Mütter sehen sich einer Überlastungssituation ausgesetzt. Job, Familie, Haushalt und Kinder setzen sie unter permanenten Zeit- und Erwartungsdruck, so die Studie.
Mütter zerrissen zwischen den Anforderungen
Die Elly-Heuss-Knapp-Stiftung – Deutsches Müttergenesungswerk (kurz Müttergenesungswerk) ist eine 1950 von Elly Heuss-Knapp gegründete Stiftung bürgerlichen Rechts zur Förderung der Müttergenesung. |
Laut MGW leiden rund 26 Prozent der Kinder unter Atemwegserkrankungen und 23 Prozent unter psychischen Störungen. Hierzu gehören Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Störungen und ADHS. Wie die Kuratoriumsvorsitzende Dagmar Ziegler erläuterte, sind „Mütter durch die Vielzahl der Anforderungen und Erwartungen stark überlastet. Das ständige Hin und Her zwischen Kindern, Haushalt und Beruf ist zu einem Bermudadreieck für Mütter geworden, in dem ihre eigenen Bedürfnisse verloren gehen, sie werden krank. Die Folge ist die Schwächung des sozialen Systems ‚Familie‘ und damit auch der Kinder.“