Am heutigen Freitag wurde eine Studie im Medizinjournal „The Lancet“ vorgestellt, in der erstmals ein wirksamer Impfschutz gegen Ebola nachgewiesen wurde. Das Virus sucht seit letztem Jahr vor allem Westafrika heim und hat dort bereits über 11.200 Tote gefordert. In einem Feldversuch wurde für die Studie der neue Impfstoff VSV-ZEBOV an 4.000 Menschen getestet. Das Mittel wurde in den vergangenen zwölf Monaten unter anderem an Menschen, die engen Kontakt zu Neuinfizierten hatten und als besonders gefährdet galten, verabreicht. Laut Studie konnte nach zehn Tagen der hundertprozentige Schutz vor einer Neu-Ansteckung durch den Impfstoff nachgewiesen werden.
Königswaffe gegen Ebola?
Ebolafieber, nach ICD-10 Ebola-Viruskrankheit, ist eine Infektionskrankheit, die durch Viren der Gattung Ebolavirus hervorgerufen wird. Die Bezeichnung geht auf den Fluss Ebola in der Demokratischen Republik Kongo zurück, in dessen Nähe diese Viren 1976 den ersten allgemein bekannten großen Ausbruch verursacht hatten. |
Mit der Entdeckung des Mittels VSV-ZEBOV stehe die Welt kurz davor einen „wirksamen Ebola-Impfstoff“ zu bekommen, ließ die Weltgesundheitsorganisation am Freitag verlautbaren. Auch die Generaldirektorin der WHO, Margaret Chan, zeigte sich zuversichtlich, die Ebola-Epidemie in Westafrika endlich unter Kontrolle zu bekommen und sprach von einer „vielversprechenden Entwicklung“.
Gefahr durch Ebola noch nicht gebannt
Bei bisherigen Mitteln konnte mit Hilfe von Bluttests lediglich nachgewiesen werden, dass das Immunsystem reagierte, nicht aber dass der Impfstoff tatsächlich wirksam ist. Die Erkenntnisse aus der aktuellen Studie lassen daher Hoffnung zu. Allerdings muss das neue Mittel kalt gelagert werden – ob die Infrastruktur in den betroffenen Ländern hierfür bereit steht, ist laut Experten fraglich. Die Neuansteckungen in Guinea, Liberia und Sierra Leone sind seit Jahresbeginn stark zurückgegangen. Dennoch kann bereits ein Erkrankter die Epidemie wieder aufleben lassen. Vereinzelt werden immer noch Ebola-Fälle in Westafrika nachgewiesen.