Google hat sich in den vergangenen Jahren in verschiedenen Bereichen zum Marktführer entwickelt. Bei Suchmaschinen und Smartphones werden vom Löwenanteil der Anwender Lösungen des Internetkonzerns verwendet. Auch bei Browsern liegt man mit Chrome aktuell mit einem weltweiten Marktanteil von 60 Prozent an der Spitze. Ändern will das Mozilla, die mit ihrer jüngsten Firefox-Version 57 (Quantum) eine echte Kampfansage abgeliefert haben.
1. Mehr Stabilität und geringerer Ressourcenbedarf
2. Mozilla: Weitere große Neuerungen in der Hinterhand
Mehr Stabilität und geringerer Ressourcenbedarf
Mozilla Foundation |
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Die Mozilla Foundation wurde 1998 vom US-Unternehmen Netscape als Non-Profit-Organisation gegründet. Sie hat ihren Sitz in Mountain View, Kalifornien, und kümmert sich um Marken und geistiges Eigentum. Die 2005 gegründete Tochterfirma Mozilla Corporation koordiniert die Projekte Firefox und Thunderbird. Vorstandsvorsitzende ist Mitchell Baker. |
Herausgekommen ist eine Neuauflage, die bei der Webnavigation mit einem modernisierten Design nicht nur das Auge anspricht, sondern auch schneller arbeitet und gleichzeitig die Ressourcen des Rechners schont. Erreicht wurde dies durch eine grundlegende Überarbeitung der Art, wie Firefox funktioniert. Wurde der Browser bisher vom Computer in einem Prozess ausgeführt, sind es in Zukunft bis zu vier Prozesse, die gleichzeitig ablaufen. In einzelnen Tabs geöffnete Webseiten werden so in verschiedenen Prozessen gruppiert. Der Vorteil: Das Programm läuft stabiler. Stürzt eine Seite ab, ist davon nicht der gesamte Browser betroffen.
Gleichzeitig beansprucht die Software weniger Arbeitsspeicher als Chrome, der auf ein ähnliches Konzept setzt. Weil die Google-Ingenieure allerdings jede geöffnete Webseite als eigenen Prozess verwalten lassen, müssen mehr Daten vorrätig gehalten werden, als es bei Firefox Quantum der Fall ist. In der Folge ist der neue Browser in den meisten Belangen ähnlich schnell und manchmal sogar schneller als der Branchenprimus, stellt aber geringere Ansprüche an die Hardware des Rechners.
Mozilla: Weitere große Neuerungen in der Hinterhand
Laut Mayo sollen die jüngsten Änderungen aber nur einen Teil der Verbesserungen darstellen, die Mozilla für Firefox in Arbeit hat. Auch wenn das Update schon jetzt als wichtigster Schritt in der Geschichte des Browsers gehandelt wird, soll die Performance in Zukunft weiter verbessert werden. Geplant ist beispielsweise die Einführung einer „WebRender“ genannten Technologie, bei der der Grafikprozessor die Darstellungsarbeit bei geöffneten Webseiten übernimmt und so den Hauptprozessor entlastet. Dieser neue Modus soll Anfang nächsten Jahres eingeführt werden und zum einen das Browsen weiter beschleunigen während sich zum anderen der Stromverbrauch verringert.
Mittelfristig will Mozilla so Firefox-Nutzer zurückgewinnen, die in den letzten Jahren zu Chrome abgewandert sind. Die Umbauten haben aber auch Nachteile. Wer seit Langem dabei ist und auf ältere Browsererweiterungen setzt, muss in Firefox 57 unter Umständen auf diese verzichten. Wurden die Zusatzprogramme von ihren Entwicklern nicht an die neuen Schnittstellen angepasst, bleiben sie in der jüngsten Version des Browsers ohne Funktion.