Seit 2015 bietet der Deutsche Wetterdienst (DWD) unter dem Namen „Warnwetter“ eine App (siehe Info-Box) an, die ihre Nutzer kostenlos mit Wetterinformationen versorgt. Damit könnte in Zukunft Schluss sein. Ein Online-Portal hat gegen die Verbreitung geklagt und Recht bekommen.
1. Gericht: Handlungsweise eines Privatunternehmens
2. DWD hält Klage für ungerechtfertigt
Gericht: Handlungsweise eines Privatunternehmens
Warnwetter-App |
---|
Hier können Sie die Warnwetter-App des Deutschen Wetterdienstes für Android und iOS herunterladen. - Download für Android - Download für iOS |
Nachdem die Richter den Fall geprüft hatten, kamen sie zu dem Schluss, dass der DWD mit seiner App tatsächlich wie ein privates Unternehmen agiert, auch wenn das Programm kostenlos angeboten wird. Mit Warnwetter fördere der DWD sein eigenes Unternehmen, steigere die eigene Bekanntheit und das Ansehen auf dem Markt der Wetterdienstleister und damit auch die eigene Marktmacht. Das sei jedoch nicht Aufgabe der Behörde. Trotzdem untersagte man die Verbreitung der App nicht. Stattdessen soll diese in Zukunft nicht mehr als kostenloses Produkt angeboten werden.
DWD hält Klage für ungerechtfertigt
Vom Kläger und Verband der deutschen Wetterdienstleister wurde das Urteil begrüßt. Mit der Warnwetter-Anwendung sei der DWD weit über seinen Auftrag hinausgeschossen, Daten zu erheben, aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen, um die Bevölkerung über Wettergefahren zu informieren.
Die Behörde will über das weitere Vorgehen erst nach der Veröffentlichung der vollständigen Urteilsbegründung entscheiden. Vom Ausgang zeigte man sich aber enttäuscht. Die App sei der Versuch, Hintergründe zu Wetterwarnung über ein zeitgemäßes Medium zu verbreiten, um eine große Reichweite zu erzielen. Gleichzeitig würden längst nicht alle Informationen, die der Behörde vorliegen, über Warnwetter geteilt, während man diese seit Sommer 2017 den privaten Wetterdienstleistern im vollen Umfang kostenlos zur Verfügung stelle. Ein Sprecher des DWD warf den Privatunternehmen vor, an der falschen Stelle zu kämpfen. Nicht die Arbeit der Behörde bedrohe ihr Geschäftsmodell, sondern die Konkurrenz von internationalen Konzernen.