Microsoft hat heute die Übernahme des Sozialnetzwerks LinkedIn bekannt gegeben. Für den Zukauf greift der Redmonder Softwarekonzern tief in die Tasche: Rund 23,3 Milliarden Euro lässt man sich den Deal kosten – mehr als die vierfache Summe, die man vor zwei Jahren für Nokia gezahlt hatte. Dafür erhält man einen direkten Zugang zu mehr als 430 Millionen potenziellen Kunden.
Facebook für Unternehmen
LinkedIn wurde Ende 2002 in Mountain View (Kalifornien) gegründet. Das soziale Netzwerk dient der Pflege bestehender Geschäftskontakte und dem Knüpfen neuer geschäftlicher Verbindungen. LinkedIn hat mehr als 660 Millionen Anwender weltweit, davon rund 16 Millionen im DACH-Raum. Seit Dezember 2016 gehört das Unternehmen zu Mircosoft. |
Für den Softwareriesen ist dies eine besonders attraktive Klientel. Microsoft-Chef Satya Nadella betont deshalb die zu erwartenden positiven Effekte des Zukaufs. „Gemeinsam können wir sowohl das Wachstum von LinkedIn als auch das von Microsoft Office 365 und Dynamics beschleunigen“, heißt es in einer Stellungnahme des CEOs. Die cloudbasierten Büroanwendungen gehören zu den wichtigsten Entwicklungsfeldern des Softwareherstellers.
LinkedIn bleibt unabhängig
Für LinkedIn als Unternehmen ändert sich durch die Übernahme voraussichtlich nur wenig. Der Betreiber des Netzwerks soll seine Marke, Unternehmenskultur und Unabhängigkeit behalten. Auch an der Führungsspitze wird es keinen Wechsel geben. Der seit 2008 mit der Unternehmensführung betraute Jeff Weiner wird diese Aufgabe auch in Zukunft ausfüllen.
Die Verwaltungsräte von Microsoft und LinkedIn haben der Übernahme bereits zugestimmt, unternehmensintern steht dem Kauf somit nichts mehr im Weg. Damit die Fusion tatsächlich stattfinden kann, müssen nun noch die Wettbewerbsbehörden zustimmen. Sollte es auch von dieser Seite keine Einwände geben, will man die Übernahme bis Ende des Jahres vollzogen haben.