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Marriott-Hotelgruppe: Hacker erbeuten Kundendaten von bis zu einer halben Milliarde Gästen

Der Hotelkette Marriott sind Daten von bis zu einer halben Milliarde Kunden der Tochtermarke Starwood gestohlen worden. Im Falle von 327 Millionen Hotelgästen gehe es um Informationen wie Namen, E-Mail-Adressen, Anschriften, Passnummern, Geburtsdaten sowie den Aufenthaltszeitraum. Bei einigen Gästen wurden auch verschlüsselte Kreditkartendaten erbeutet, teilte das Unternehmen am heutigen Freitag mit. Zudem könne man nicht ausschließen, dass auch die zur Entschlüsselung nötigen Daten gestohlen worden seien.

Angriff lief unbemerkt seit vier Jahren

INFO-BOX:
Marriott-Hack
Nach dem Hackerangriff hat die Marriott-Hotelgruppe nach eigenen Angaben am heutigen Freitag damit begonnen, betroffene Gäste per E-Mail zu informieren. Deutsche Kunden können sich zudem unter der Telefonnummer 0800-180-1978 an die Hotline des Unternehmens wenden. Für weitere Informationen und häufige Fragen hat Marriott zudem eine eigene Webseite eingerichtet. Zu dieser gelangen Sie mit einem Klick auf „mehr dazu“.
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Den unerlaubten Zugang zur Starwood-Reservierungsdatenbank gab es offenbar bereits seit 2014. Marriott hatte Starwood 2016 für 13,6 Milliarden Dollar gekauft – also zu einem Zeitpunkt, zu dem der Hackangriff offenbar bereits lief. Zu der Kette gehören u.a. Westin, Sheraton, Le Méridien, St. Regis und W Hotels. Erste Hinweise auf eine Attacke seien Anfang September entdeckt worden, am 19. November hatte man Gewissheit. Eine „nicht autorisierte Partei“ habe „Informationen kopiert und verschlüsselt“. Inzwischen hat die Hotelgruppe die Behörden eingeschaltet und die Regulierer benachrichtigt. Seit heute würden zudem die Betroffenen informiert, teilte Marriott mit.

Kunden, die von dem Datenleck betroffen sein könnten (siehe auch Info-Box), rät Marriott unter anderem, sicherheitshalber auf ihren Kontoauszügen nach verdächtigen Aktivitäten Ausschau zu halten und diese gegebenenfalls umgehend dem jeweiligen Kreditkartenanbieter zu melden. Auch bei E-Mails rund um den Marriott-Hack oder bei anderen verdächtigen Mails sollten niemals persönliche Daten preisgegeben werden. „Marriott wird Sie nicht auffordern, Ihr Passwort per E-Mail oder Telefon anzugeben“, schrieb das Unternehmen. Hinter solchen Nachrichten verbergen sich mit großer Wahrscheinlichkeit Kriminelle, die durch das Leck an die Daten der Kunden gelangt sind. In den vergangenen Jahren hatte es zahlreiche Hacker-Angriffe mit Hunderten Millionen Betroffener gegeben. An der Spitze steht dabei der Internet-Konzern Yahoo, bei dem Angreifer 2013 die Daten von allen drei Milliarden Nutzer-Accounts stahlen. Bei Ebay wurden im Mai 2014 die Daten von rund 145 Millionen Kunden abgeschöpft.

Marriott: Mehr als 6.000 Hotels in aller Welt

Seit der Übernahme von Starwood ist Marriott International die größte Hotelkette der Welt. Das Unternehmen mit Sitz im amerikanischen Bethesda im US-Bundesstaat Maryland betreibt nach eigenen Angaben mehr als 6.000 Hotels in 129 Ländern und Regionen. 2016 erzielte die Gruppe, die mehr als 230.000 Beschäftigte zählt, einen Umsatz von rund 17 Milliarden US-Dollar.