Verstörende Bilder der Tierschutzorganisation Animal Recovery Mission (ARM) sorgen weltweit für Entsetzen. Im Rahmen der „größten verdeckten Molkereiuntersuchung in der Geschichte“ hatte die Organisation erschütternde Aufnahmen von Tierquälerei in einem enormen Ausmaß veröffentlicht. Der Molkereibetrieb, zu dem auch das US-Unternehmen Coca-Cola eine indirekte Geschäftsbeziehung unterhielt, brach diese nach den Enthüllungen umgehend ab.
1. „Nichts ist schlimmer als Fair Oaks Farms“
2. „Fairlife“: Coca-Cola setzt alle Lieferungen aus
„Nichts ist schlimmer als Fair Oaks Farms“
Im Zuge einer verdeckten Untersuchung hatte die Tierschutzorganisation Animal Recovery Mission Undercover-Arbeiter in die Großmilchfarm Fair Oaks Farms in Indiana eingeschleust. Das dort aufgenommene Material deckt extremen Missbrauch und massive Verstöße gegen den Tierschutz auf. Die über 30.000 Tiere leben dort demnach unter indiskutablen Umständen und werden regelmäßig von den Angestellten des Unternehmens misshandelt. Das gilt insbesondere für die wehrlostesten unter ihnen – die Kälber. Die Videoaufnahmen zeigen Mitarbeiter dabei, wie Sie die Kälber schlagen, umherschleudern, treten und mit Stahlstangen traktieren.
Zudem seien Brandzeichen bei Neugeborenen ebenso Usus wie die unzureichende Ernährung der Tiere. Ferner verwundert es wenig – erschreckt aber umso mehr -, dass die Aufnahmen etliche verhungernde, sterbende und tote Tiere zeigen. Hinzu kommen Beweise für einen offenen Marihuana– und Kokainkonsum von Mitarbeitern und Vorgesetzten, der sicherlich seinen Teil zu den unfassbaren Verstößen gegen den Tierschutz beigetragen hat. „Der Kälbermissbrauch ist bei weitem der schlimmste Missbrauch an Tierbabys, den wir je gesehen haben – überall auf der Welt. Nichts ist schlimmer als Fair Oaks Farms“, so Richard Kudo Couto, Gründer von ARM.
„Fairlife“: Coca-Cola setzt alle Lieferungen aus
Der Skandalbetrieb Fair Oaks Farms gehört mit über 30.000 Tieren und einer Fläche von 56.000 Fußballfeldern zu den größten Milchfarmen der USA. Ferner war Fair Oak Farms bisher einer der Zulieferer für Fairlife, einem Tochterunternehmen des Getränkeriesen Coca-Cola. Nun reagiert der Mutterkonzern und stoppte alle Lieferungen von Fair Oaks. Darüber hinaus setze man nicht nur alles daran, die Situation auf der Milchfarm lückenlos aufzuklären, sondern werde auch weitere Lieferanten eingehend überprüfen, so der Konzern.
Einen großen Anteil an dieser Reaktion hatte der Druck aus den sozialen Medien, wo das Video von ARM bereits zu den üblichen Boykott-Aufrufen für Produkte des gesamten Coca-Cola-Konzerns geführt hatte. Auch US-Einzelhändler wie die Traditionskette Jewel-Osco hatten bereits damit begonnen, alle Produkte der Marke Fairlife aus den Regalen zu räumen. Nach dem Erscheinen des Videos wurden bereits vier Mitarbeiter und Vorgesetzte von Fair Oaks entlassen. Ob – und wenn ja welche – juristischen Konsequenzen auf die Beschuldigten zukommen, ist derzeit noch unklar.