Der Publizist und Islamwissenschaftler Navid Kermani findet als Mittler zwischen Abendland und Orient viel Gehör. Nun werden seine Bemühungen mit einer der wichtigsten Auszeichnungen der Bundesrepublik Deutschland, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, gewürdigt.
Eine der wichtigsten Stimmen in der Gesellschaft
Mit der Begründung, dass Kermani eine der wichtigsten Stimmen in unserer Gesellschaft sei, die sich dafür einsetzt, dass Menschen unterschiedlicher nationaler und religiöser Herkunft ein friedliches Zusammenleben ermöglicht werden müsse, teilte der Stiftungsrat am heutigen Donnerstag in Frankfurt mit, dass man sich entschieden habe, den diesjährigen Friedenspreis an den deutsch-iranischen Schriftsteller zu vergeben.
Navid Kermani wurde als Kind iranischer Eltern in Siegen geboren und lebt seit vielen Jahren in Köln. Die von dem habilitierten Islamwissenschaftler veröffentlichten Sachbücher widmen sich Themen wie dem Koran und der islamischen Musik. Seine Romane befassen sich mit philosophischen Grundfragen um Liebe und Sexualität, aber auch mit dem Tod. Sein letzter, 2014 veröffentlichter Roman trägt den Titel „Große Liebe“.
Botschafter für das Verständnis anderer Kulturen
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist ein internationaler Friedenspreis. Die Auszeichnung wird jährlich anlässlich der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche (Frankfurt am Main) verliehen. |
Der mit 25.000 Euro dotierte Preis gilt als einer der wichtigsten Auszeichnungen der Bundesrepublik. Mit dem seit 1950 ausgeschriebenen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels werden in jedem Jahr Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland geehrt, die sich in Bereichen, wie Literatur, Wissenschaft und Kunst hervorgetan haben. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an den Internet-Pionier Jaron Lanier.