Aus Sicherheitsgründen sollten Paternoster nach und nach aus den Gebäuden der Republik verschwinden. Als jetzt beschlossen wurde, dass Betrieb und Nutzung der historischen Aufzüge nur noch unter strengen Auflagen erlaubt sein werden, regte sich Widerstand. Mit Erfolg: Die am 1. Juni in Kraft getretene Verordnung wird überarbeitet und soll in einer weniger strikten Form neu verabschiedet werden.
Hinweisschilder sollen Unfälle vermeiden
Ein Paternosteraufzug, kurz Paternoster, technisch Personen-Umlaufaufzug genannt, ist eine Sonderform einer Aufzugsanlage zur Personenbeförderung. Beim Paternosteraufzug verkehren mehrere an zwei Ketten hängend befestigte Einzelkabinen (üblicherweise für ein bis zwei Personen je Kabine) im ständigen Umlaufbetrieb. |
Begründet wurde dies mit der erhöhten Unfallgefahr. Immer wieder war es in der Vergangenheit zu mehr oder minder schweren Zwischenfällen gekommen. In den vergangenen Jahren drückte ein Paternoster einen kleinen Jungen in Oberhausen in den Aufzugschacht, eine Frau in Frankfurt klemmte sich die Beine ein. Paternoster-Fans wollten dennoch nicht auf die Nutzung verzichten und liefen erfolgreich gegen die Neuregelung Sturm. Die Fahrstühle sollen weiterhin zugänglich bleiben, Betreiber sind aber verpflichtet, Hinweisschilder zur korrekten Nutzung aufzustellen.
Funktion erinnert an Rosenkranz
Der ungewöhnliche Namen der betagten Fahrstühle leitet sich von der Funktionsweise ab. Bei Umlaufaufzügen sind die Kabinen wie auf einer Schnur aufgereiht und ständig in Bewegung. Dies erinnert an die Perlen eines Rosenkranzes, die beim Gebet durch die Finger gleiten. Pater Noster ist der lateinische Name für das Vater Unser. Als umgangssprachliche Bezeichnung hat sich außerdem der Begriff „Beamtenbagger“ etabliert.